Ganz entgegen meiner sonstigen Vorlieben entführe ich euch heute auf einen kulinarischen Ausflug nach Nordafrika. Couscous und sein Verwandter, der Bulgur, sind in ganz Nordafrika und im Nahen Osten, einschliesslich der Türkei verbreitet, wie in Italien die Pasta. Unter Bloggern sehr beliebt und immer wieder neu gepostet ist Tabouleh, auch Tabouli genannt – der wird allerdings mit Bulgur (und mit viel Petersilie und Minze) gemacht.
Mein Spicy Couscous Salat ist eigentlich kein ‚Salat‘ im Sinne des Wortes. Er kann warm, lauwarm oder auch kalt gegessen werden – lecker ist er allemal! ‚Mein‘ Spicy Couscous Salat? Ja, richtig – meiner! Ich habe gestern seit langem mal wieder nicht nach festem Rezept gekocht, sondern mit Allem, was der große schwarze Kühlschrank und die Speisekammer so hergaben (und was weg musste 😉 )
Der Couscous (DER musste noch nicht weg – ist aber der Star des Rezepts) kommt von den Genusshandwerkern, nach meinem Wissen gibt es keine andere Quelle in Deutschland für den. Der hat nun so gar nichts mit dem Couscous zu tun, den man in fast allen Supermärkten bekommt. Handgerollt aus bestem Weizengries mit Olivenöl, Wasser und Salz und in der tunesischen Sonne getrocknet.
Das Tollste an diesem Rezept ist, dass es vegan ist – auch wenn ich ganz egoistisch für mich selbst bei dieser Gelegenheit einen kleinen Fleischtest mit Steaks von Rindern aus der Nachbarschaft durchgeführt habe…
aber dazu später mehr 😉
Zutaten für 4-6 Personen
1 Tasse M’hamsa Couscous
1 1/2 Tassen Wasser
1 Schalotte (oder kleine Zwiebel), fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1-2 kleine rote Chilies, fein gehackt
je 1 TL Fenchelsaat, Koriandersaat, Kreuzkümmel und schwarzer Pfeffer, 2 Gewürznelken, 2 (oder auch 6) getrocknete Bird’s Eye Chilies, 1/4 TL geriebene Muskatnuss – alles im Mörser pulverisiert
1 EL Rotweinessig
1 EL Zucker
1 TL schwarze Sesamsaat (optional)
1 TL scharfer Rosenpaprika, gemahlen
1 Limette
1 Zitrone
10-12 kleine, sehr reife Flaschentomaten
2 Zuccini, getrimmt und halbiert
1/2 Salatgurke, längs geviertelt und in 3 mm Scheibchen geschnitten
1 kleiner Bund Frühlingszwiebeln
1 Bund Glattpetersilie, fein gehackt
Erdnuss- oder Keimöl zum braten
5 EL bestes Olivenöl
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Die Tomaten waschen, den Ansatz flach abschneiden, das gegenüber liegende Ende kreuzweise einschneiden und für ca. 1 Stunde bei 180°C im Ofen garen.
Das Wasser zum Kochen bringen und den Couscous zugeben. Aufkochen, zudecken und die Hitze abstellen. 10-12 Minuten ziehen lassen, ohne den Deckel abzunehmen. Dies ist die schnelle Methode – man kann den Couscous auch klassisch dämpfen, aber das dauert mindestens 60-70 Minuten.
In der Zwischenzeit etwas Öl in einer beschichteten Pfanne…ja, in DER Pfanne(!) erhitzen und die gehackte Schalotte, den Knoblauch und die Chilies anschwitzen. Die pulverisierten Gewürze, den Rosenpaprika und die schwarze Sesamsaat dazu geben und leicht leicht rösten. Den Zucker dazu geben und für 1-2 Minuten karamellisieren lassen. Mit dem Essig ablöschen (Vorsicht – nicht die Nase drüber halten), kurz umrühren und von der Hitze nehmen.
Den Couscous mit einer Gabel auflockern, Limetten- und Zitronensaft, Olivenöl und die gerösteten Gewürze dazu geben und gut vermengen. Das restliche Öl von den Gewürzen in der Pfanne lassen – das brauchen wir noch, um die Zuccini zu rösten.
1 EL Öl zu dem verbliebenen Öl von den Gewürzen in die Pfanne geben und die Zuccini für etwa 5 Minuten je Seite rösten.
Mittlerweile sollten die Tomaten fertig sein.
Zuccinihälften in Scheiben schneiden und mit den Tomaten und Gurken unter den Couscous mischen. Die gehackte Petersilie zugeben, gut durchrühren und mit Salz und Pfeffer aus der Mühle abschmecken.
Voilá – die vegane Version!
Der Maskierte kann allerdings ohne Fleisch nicht mehr, als ‚dahin vegetieren‘ und hat das zum Anlass genommen, das Fleisch vom benachbarten Hof, von artgerecht gehaltenen Rindern zu probieren. Der Zuschnitt war ‚Roastbeef‘ genannt, oder ‚Rumpsteak‘, wobei es für mich eher wie aus der Hochrippe aussah. Dünn geschnitten war es jedenfalls, so wie man es in Norditalien (‚Costata‘) oder in Griechenland (‚brizóla‘) macht. Für die Grillpfanne von d. die Pfanne® kein Problem…ein klein wenig Erdnuss- oder Keimöl erhitzen und die Dinger medium braten.
Die ’nicht-vegane‘ Version für den Chef – das Fleisch mit nichts weiter als etwas Zitronensaft, Meersalz und Pfeffer aus der Mühle serviert:
Das Fleisch ist zwar nicht trocken abgehangen, aber ich weiß, wo es herkommt. Geschmacklich ist es toll – auch wenn ‚dry-aging‘ hier sicher noch zuträglich wäre. Mal sehen, ob der Hof seinen Zerlegungsbetrieb überreden kann, für mich beim nächsten Rind eine Hälfte trocken abzuhängen – das wäre ziemlich spannend!
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