Ayam Petis – Hühnchen mit Shrimp-Kokossauce


Zu diesem Post wurde ich von meinem alten Freund Harry Sumarsono aus Jakarta/Indonesien animiert. Als ich vor einigen Tagen spät abends vor der Glotze saß, schickte er mir  eine Nachricht und wir hatten eine angeregte Messenger-Unterhaltung…und am nächsten Tag wurde im Hause des maskierten Kerls wieder indonesisch gekocht.

Petis und Trasi (oder auch Terasi) sind streng riechende indonesische Pasten aus Garnelen (shrimps) – was für die Thailändische und Vietnamesische Küche die Fischsauce ist, sind diese Pasten in der indonesischen Küche. Man muss es probiert haben – außer dem Geruch bleibt von dem anfänglich stinkenden Zeug nur ein schwer definierbarer Wohlgeschmack übrig, denn diese Pasten verlieren unter Hitze an Intensität. Ayam (= Huhn) ist in der indonesischen Küche allgegenwärtig. Fragt mal einen Indonesier nach ‚Bio-Huhn’…der lacht sich tot, wenn man ihm erklärt, wofür das bei uns steht. Freilaufende Hüne, artgerecht aufgewachsen, wohlschmeckend und ohne Chemie – so etwas ist dort NORMAL!!! Es geht also auch ohne Fleischfabriken, ohne Wiesenhof, und ohne Quälerei! Und das in einem Land mit rund 240 Millionen Einwohnern, deren ‚täglich Fleisch‘ das Huhn ist. Wie das geht??? Indonesien ist doch ein 3.Welt-Land?? Na, eben drum!

Nur etwa 2% der indonesischen Hühnerfarmen sind geschlossene Systeme mit Futterautomaten, Trinkwasseranlagen und Klimaanlagen. Diese Farmen beherbergen zwischen 100 und 400.000 Hühner. Aber der größte Teil, etwa 95% der indonesischen Hühnerfarmen sind Kleinbetriebe, oft aus Bambus gebaut, mit manueller Fütterung und Tränken, mit einer Population von 3.000 bis höchstens 20.000 Hühnern. Die Verlustrate ist in diesen Betrieben hoch, etwa 8%, bedingt durch Krankheiten (und mangels Beimischung von Antibiotika zum Futter) und die hohen Temperaturen im Land. 8% Verlustrate?? Undenkbar für die hochprofitorientierten ‚Fabriken‘ hierzulande! Es geht auch anders!

Wenn ich hier Hühnchen kaufen will, das auch nach Hühnchen schmeckt, dann muss ich mindestens bio-zertifiziertes Huhn kaufen, was mindestens drei mal so viel kostet, wie das ‚Massenprodukt‘. Oh ja, man könnte nun sagen, dass die intensiven Gewürze der indonesischen Küche den Mangel an Geschmack wieder wett machen – aber was ist mit meinem Gewissen? Wird das auch durch die Gewürze betäubt?

Okay, genug davon für heute – lasst uns kochen!

Für 2 Personen:

600 gr Hühnerbrustfilets und 600 g Hühnerflügel, in ‚Bio-Qualität‘

3 EL Erdnussöl

3 Schalotten, 5 Knoblauchzehen und 1 EL frischer Ingwer, alles fein gehackt

3 Daun Salam Blätter (indonesischer Lorbeer – bitte nicht durch unseren Lorbeer ersetzen, lieber weglassen)

3 Stengel Zitronengras, geschält und fein geschnitten (Die harten oberen Spitzen im Ganzen, gesplittet)

scharfe rote Chilies, fein gehackt – nach Geschmack

1 TL Kurkumapulver, 1 TL gemahlener schwarzer Pfeffer

1 TL Trasi und 2 TL Petis (oder nur eines von beiden) – gibt es bei Toko Indonesia online (siehe ‚Software‘)

400 ml Dose Kokosmilch, 1 EL Palmzucker (oder Rohrzucker) und 2 EL Zitronen- oder Limettensaft

als Beilagen Reis, nach der Verdunstungsmethode gekocht und indonesisches Bohnengemüse.

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Die Hühnerflügel an den Gelenken teilen, Hühnerbrust in mundgerechte Stücke schneiden. Erdnussöl im Wok erhitzen und Schalotten, Knoblauch, Daun Salam und Ingwer anschwitzen. Chillies, Kurkuma und Pfeffer dazu geben und 1-2 Minuten weiter schwitzen. Zitronengras, Trasi, Petis und Hühnchen dazu geben und für 5-7 Minuten unter ständigem Rühren anbraten. Trasi/Petis mit dem Holzlöffel dabei gut zerdrücken/verteilen. Kokosmilch dazu geben und aufkochen, Hitze reduzieren und für 30-40 Minuten schmoren.

In der Zwischenzeit den Reis kochen und das Bohnengemüse zubereiten. Zitronen- oder Limettensaft zum Hühnchen geben und servieren. Selamat makan (‚Guten Appetit‘ in Bahasa Indonesia)!

Kategorien:Asiatisch, Indonesische KücheSchlagwörter:, , , , , , , , ,

1 Kommentar

  1. Nice mhhhh schmecke das durchs Handy 🙂

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