Kartoffelsalat mit Joghurt-Petersilien-Dressing | Ayurveda


Ayurveda-Kartoffelsalat. Mit Joghurt-Petersilien-Dressing. Ja, SO habe ich auch zunächst die linke Augenbraue nach oben gezogen, als mir Janine davon geschrieben hat. Wer bitte ist „Janine“? Nun – da Janine keine öffentliche Person ist und selbst keinen Blog schreibt, gebietet es der Anstand, ihre Privatsphäre zu respektieren. Das Rezept darf ich aber veröffentlichen und ich werde euch ein paar Hintergründe geben, wie solche Rezepte in meiner Testküche entstehen.

Es beginnt, wie so oft, auf Social Media Kanälen. Oft werde ich gefragt: „Kannst du nicht auch mal was Normales kochen?“ und weil ich den Wink mit dem Zaunpfahl ernst nehme, veröffentlichte ich flugs mein Rezept für einen Kartoffelsalat mit der alten Kartoffelsorte „Bamberger Hörnla“.

Nun spaltet Kartoffelsalat bekanntlich die Nation – „mit“ oder „ohne“, diese wie „Sein oder Nichtsein“ fast schon shakespeareische Frage, führt unweigerlich zu (fruchtbaren) Diskussionen auf bekannten Social Media Kanälen. Fruchtbar deshalb, weil Janine mich auf ein recht ungewöhnliches Rezept für  Kartoffelsalat aufmerksam machte. Sie hatte es sich „aus einem Ayurveda-Kochbuch von einer Freundin“ vor Jahren kopiert und mir ein Foto davon geschickt.

Ich habe mich zwar nicht akribisch an dieses Rezept gehalten, aber trotz einiger Veränderungen kann und darf ich mich nicht mit fremden Federn schmücken, wenn ich ein Rezept veröffentliche. Ich habe mich auf die Suche gemacht, aus welchem Buch dieses Rezept sein könnte und bin schließlich auf Volker Mehl gestoßen. Der hat, zusammen mit seiner Co-Autorin Christina Raftery, im Jahr 2011 sein Kochbuch „Koch Dich glücklich mit Ayurveda“ veröffentlicht. Ich habe das Buch zwar nicht, aber alle Hinweise, woher das Originalrezept für diesen Kartoffelsalat stammen könnte, deuten darauf hin.

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Zutaten für 8 Personen

1,5 kg festkochende Kartoffeln, Linda, Annabelle oder eine Edelsorte wie Bamberger Hörnchen oder la Ratte

½ Biogurke, leicht geschält, in Scheiben geschnitten und in einer Mischung aus Limettensaft, Reisessig und Sesamöl für 30 min. mariniert (optional – nicht aus dem Originalrezept)

1 kleiner Bund Radieschen, in Scheiben geschnitten (optional – nicht aus dem Originalrezept)

500g Naturjoghurt, mind. 3,8% Fett – am besten von glücklichen Weidekühen

2 EL Senfkaviar (nach meinem Rezept – Link öffnet ein neues Fenster) (optional – nicht aus dem Originalrezept). Das Originalrezept verwendet 1 EL braune/schwarze Senfkörner, in etwas Ghee (oder Butterschmalz) geröstet – mir ist der Senfkaviar lieber.

2 EL Dijon-Senf

2 EL Aioli (Knoblauchmayonnaise) (optional – nicht aus dem Originalrezept)

1 ½  EL frisch geriebene Ingwerwurzel

1 grüne Jalapeno (oder Serrano-) Chili, klein gehackt

1 Bund Glattpetersilie, fein gehackt

1 kleiner Bund Minze, fein gehackt (optional – nicht aus dem Originalrezept)

4 EL bestes Olivenöl

1 ½  EL Currypulver (das ist original) oder 1 EL chinesisches „Fünf-Gewürze-Pulver“ plus 1 TL Kurkumapulver (das habe ich genommen – widerwillig, denn am liebsten mache ich meine Gewürzmischungen selbst, aber ich hatte nicht alles im Haus)

Das Mark von einer großen (oder 2 kleinen) Vanilleschoten (die Schoten längs halbieren und das Vanillemark mit dem Messerrücken heraus kratzen). Die frische Vanille ist NICHT optional – man könnte sie höchstens durch flüssigen Vanille-Extrakt ersetzen.

Alle Zutaten, außer den Kartoffeln, in eine große Schüssel geben und gut vermengen.

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Die Kartoffeln in einem großen Topf mit reichlich kaltem Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen. 4 EL Salz dazugeben, gut umrühren und Temperatur auf ein sanftes Köcheln reduzieren und für 20-30 Min. (je nach Größe der Kartoffeln) garen. Kartoffeln sollten nicht sprudelnd bei großer Hitze gekocht werden – sanft geköchelt bewahren sie eine gleichmäßige Konsistenz. Kocht man sie zu heiß, werden sie äußerlich fast schon zu Kartoffelbrei, währen das Zentrum fast noch roh ist.

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Kartoffeln abgießen, mit kaltem Wasser kurz abschrecken, pellen und in ca. 0,5 cm Scheiben schneiden (große Kartoffeln vorher längs halbieren) und sofort noch möglichst heiß zu den übrigen Zutaten in der Schüssel geben und immer sofort umrühren. Auch hier weiche ich vom Originalrezept ab – das gibt als Tipp „Kartoffelsalat gelingt besonders gut, wenn man gekochte Kartoffeln vom Vortag nimmt.“ Wenn die Kartoffeln heiß in die Sauce kommen, nehmen sie die Sauce sehr gut auf – sind sie kalt und vom Vortag, werden sie nur äußerlich benetzt.

20 bis 30 Minuten ziehen lassen und der „ayurvedische“ Kartoffelsalat ist bereit, genossen zu werden.

Notabene: Insbesondere die Zugabe von marinierter Gurke, Radieschen und Minze weicht stark vom Originalrezept ab, aber das ist gewollt. Eine frische Knackigkeit gibt diesem Kartoffelsalat den „Extra-Kick“.

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Guten Appetit!

Verwendetes Werkzeug:

große Schüssel

großes Küchensieb

Edition 7 – das Kochmesser

Edition 10 – der Kochtopf 24 cm

Kochlöffel aus Holz

Wie immer entstand auch dieses Rezept in der Testküche von d. die Pfanne® – der Marke für hochwertiges Kochgeschirr und Küchenaccessoires.

https://www.diepfanne.com

Kategorien:Feine Küche, Fusion, HausMANNSkost, Kunden kochen mit d. die Pfanne, VegetarischSchlagwörter:, , , , , , , , ,

3 Kommentare

  1. So, Anlauf Nummer zwei weil vergessliche Sabo hat natürlich ihr PW nicht auf Tasche…
    Ich merk mir das mal, weil mich die Vanille im Salat echt fasziniert. Von einigen Sachen hab ich heute zum ersten Mal gelesen :O Senfkaviar – aloha, klingt gut!
    Und ich drück ganz absichtlich auf das abonieren der neuen Artikel 🙂
    LG, Sabo

    Gefällt 1 Person

    • Herzlichen Dank – ja, die Vanille verursacht irgendwie zunächst Stirnrunzeln … und dann Interesse, wenn die Vorstellungskraft sich der Geschmacksknospen bemächtigt. Mich hat das Ergebnis auch überrascht – und Vanille verwende ich sowieso gerne und auch dort, wo man sie eher nicht erwartet. Viel Spaß beim lesen hier weiter hin! LG, Tommy

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  2. Ist es nicht toll, dass man als Koch kreativ sein darf/muss. Ein köstlicher Salat. LG Hartmut

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