Das beste Rezept für Lemon-Cheesecake, so viel sei vorweg gesagt, wird eines der wenigen Back- oder Dessertrezepte bei mir bleiben, denn: ich kann nicht backen (vielleicht lerne ich es aber irgendwann) und: ich mag keine Süßigkeiten…außer Käsekuchen und ganz besonders diesen 😉
Das beste Rezept also? Ja – DAS beste! Der ist einfach zum reinsetzen gut – vielleicht liegt das für mich ein wenig daran, dass ihn die Missus macht, aber ich bin mir sicher, dass ihr ihn – einmal probiert – auch immer wieder so machen wollt.
Es gibt, wie so oft bei richtig guten Rezepten, einen Trick dabei, denn der Cheesecake wird im Wasserbad gegart. Okay, man braucht dafür die umstrittene Alufolie und eine Bratreine, die groß genug ist, eine Springform aufzunehmen…und die Springform natürlich.
Für mich hätte ich den Cheesecake am liebsten mit der fein abgeriebenen Schale von Limetten aromatisiert, weil ich die leicht bittere Note mag, aber da unbehandelte Limetten nur schwer zu bekommen sind, habe ich das durch den Abrieb von der Schale von unbehandelten Biozitronen ersetzt. Noch besser wären echte Kaffir-Limetten, wegen ihres unglaublich intensiven Aromas, aber die sind noch schwerer zu bekommen. Manchmal wird man in indischen oder asiatischen Supermärkten fündig, aber meist auch nur dort, wo diese eine relativ große Kundschaft haben, die aus entsprechenden Ländern kommt und die Kaffir-Limetten überhaupt kennt. Die Blätter dieser Limette sind bei uns aus der Küche Thailands schon eher bekannt, gehören sie doch bei manchen asiatischen Gerichten zu den unverzichtbaren Zutaten. Getrocknet gibt es sie mittlerweile recht oft im Asien-Regal vieler Supermärkte.
Zutaten
250 g dunkle Mürbekekse mit oder ohne Schokostückchen (Schoko-Cookies). Viele mögen den Kuchen mit Schokolade im Boden, aber ich bin da eher Purist – ich finde, die Schokolade stört den feinen Geschmack der Lemon-Käsecreme. Jeder, wie er mag 🙂
75 g Butter (zimmerwarm!)
500 g Mascarpone und 250 g Quark Doppelrahmstufe (man kann den Quark auch durch Frischkäse ersetzen, oder nur Mascarpone nehmen, aber ich finde, der Quark macht die Masse etwas ‚leichter‘)
150 g Zucker
4 Eier plus 2 Eigelbe (am besten Freilandeier vom Bauern – schmeckt einfach besser!)
Saft von 4 Limetten
Saft und Schalenabrieb von einer unbehandelten (Bio-) Zitrone (oder eben unbehandelte Limette, falls erhältlich)
Den Boden der Springform mit einem großen Stück Alufolie bedecken, so dass sie mindestens 5 cm über steht. Den Ring auf den Boden setzen und die Alufolie nach oben um den Rand schlagen. Die Form auf ein zweites Stück Alufolie stellen, die Ränder nach oben einschlagen und gut festdrücken. So sollte die vorbereitete Springform wasserdicht sein – vorausgesetzt, ihr wart großzügig beim Beschneiden der Folie. Ein Stück Backpapier auf den Durchmesser der Springform zurechtschneiden und den Boden damit auslegen.
Die Kekse in einer Küchenmaschine oder einem Mixer zerkleinern, die zimmerwarme Butter zugeben und weiter mixen, bis eine zähe Masse entsteht. Die Masse gleichmäßig in der Springform verteilen und in den Kühlschrank stellen. Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Mascarpone und Quark mit dem Zucker glatt rühren, dann die Eier und Eigelbe einrühren und dann den Limetten- und Zitronensaft und die abgeriebene Zitronenschale unterziehen. Reichlich Wasser aufkochen.
Die Käsecreme auf den gekühlten Boden in der Springform verteilen und die Form in eine Bratreine stellen. Die Bratreine mit kochendheißem Wasser auffüllen bis der Kuchen etwa zur Hälfte im Wasserbad steht. Vorsichtig auf einen Rost auf unterer Schiene in den Ofen schieben und etwa 1 Stunde bei 180°C backen. Nach 50 min. testen, ob die Käsecreme ausreichend gestockt ist (sie sollte noch locker, aber nicht mehr cremig sein). Immer ein Auge drauf haben – wenn die Oberfläche vorzeitig braun wird, rechtzeitig die Temperatur etwas zurück nehmen.
Die Bratreine vorsichtig aus dem Ofen nehmen und auf eine ebene Arbeitsfläche stellen. Die Springform vorsichtig aus dem Wasserbad heben, auf einen Rost stellen und die äußere Alufolie entfernen. Den Kuchen abkühlen lassen, Alufolie vom Rahmen der Form etwas lösen, den Verschluss der Springform öffnen und den Kuchen in den Kühlschrank stellen, bis er vollkommen ausgekühlt ist.
Den Kuchen in der Form auf eine randlose Platte setzen und den Rahmen der Springform abnehmen. Die Alufolie bis zum Boden der Springform abtrennen. Ich rate davon ab, zu versuchen den Kuchen im Ganzen vom Boden der Springform zu heben – denn dieses himmlisch lockere Stück fällt einfach zu leicht auseinander. Besser mit einem in heißes Wasser getauchten Messer direkt auf dem Boden der Springform portionsweise aufschneiden.
Verwendetes Werkzeug:
Edition 7 – das Kochmesser (mein täglicher Begleiter in der Küche) – das eignet sich durch seine besonders breite Klinge auch bestens als Tortenheber.
Springform Ø 24 cm
große Bratreine
Küchenmaschine
Alufolie
Wie immer entstand dieses Rezept in der Testküche von d. die Pfanne® – der Marke für hochwertiges Kochgeschirr und Küchenaccessoires.
OMG, hört sich das lecker an. Ich habe förmlich den Geschmack der flaumig-zitronigen Cremeschicht im Mund 😋
Hast Du schonmal versucht, es in kleinen Weckgläschen als Nachtisch zu machen? Dann müssten sie aber etwas kürzer in den Ofen (45min?) denke ich, oder hast Du das schonmal erfolglos probiert?
Liebe Grüße aus HH (wo es mind. auf dem Isemarkt Kaffir-Limetten gibt 😜)
Eva
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Hallo Eva, nein – habe ich noch nicht probiert 🙂 Das wäre dann so (also zumindest in der ‚Aufmachung‘) wie diese pappig süßen Cheesecakes im Glas von GÜ London 😉 – da bleibe ich eher traditionell. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es funktioniert und man spart sich dafür das Gedöns mit der Alufolie. Mit der Zeit hast Du wahrscheinlich recht – eher sogar noch kürzer.
Wenn es Kaffir-Limetten gibt – UNBEDINGT damit machen! Das gibt dem ganzen einen etwas ‚herberen‘ Lime-Kick. Ich bekomme sie manchmal in Berlin bei einem indischen Supermarkt 😉
Cheers
Tommy
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So, kleiner Nachtrag: Habe den Cheesecake am WE im Weckglas gemacht. Leider hatte ich nicht genug gleich große Gläser und habe daher auch noch ein großes Glas (so 700ml?) genommen. Das wurde mit Abstand am Besten, weil die Konsistenz am ehesten so wie auf Deinem Foto war (cremig). Die kleineren Gläser wurden ziemlich kompakt, obwohl ich sie etwas früher rausgenommen hatte. Der Geschmack war aber bei allen top, obwohl ich es nur mit normalen Bio-Limetten gemacht habe. Optisch würde ich es nicht nochmal so machen, da es nach dem Abkühlen ein bisschen wie Leberwurst (Boden) im Glas mit viel Fett (Creme) obendrauf aussah 😉 Also werde ich das nächste Mal auch die Aktion mit der „Springform mit Aluhut“ machen 😉
Das mit dem immensen Aufgehen (Soufflee-artig) hattest du aber auch, oder? Wurde bestimmt doppelt so hoch um dann wieder auf Normalmaß zurück zu sacken.
LG – Eva
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Hihihi (‚Leberwurst‘) – interessanter Bericht, lieben Dank! Mit normalen Bio-Limetten machen wir das auch meistens, aber mit den Kaffir-Limetten ist es dann noch mal ne ganz andere Dimension. Yup – das Zeug neigt dazu, sich erst mal aufzuplustern und wenn es abkühlt, sackt es wieder zusammen, aber das kennt man ja… 😉
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Kuchen esse ich kaum noch – aber d e n würde ich mit Genuß verspeisen. Backen, nun ja, reizt mich dann eben auch nicht mehr so.
Aber die Kaffir-Limettenblätter kann man sehr gut einfrieren. Eigentlich alle Asia-Shops haben sie; die waren höchstens mal ausverkauft.
In Berlin, da bin ich mir absolut sicher, gibt es viele davon.
In HH zB am Hbf, ggü der Markthalle, heißt Vinh Loi, gibts auch noch reichlich frisches Asia-Gemüse. Ob die Kaffir-Limetten ( oder heißen sie Keffir? Beides schon gesehen ) Bioware sind, weiß ich nicht mehr.
Interessante Vorgehensweise, bräuchte aber Hilfe bei der Alufolie.
Danke für diesen, wie immer, ausgezeichneten Beitrag.
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Gefrorene Kaffir-Limettenblätter habe ich immer im Freezer 😉 – aber die Früchte sind leider nur sehr selten zu bekommen (in Berlin gibt es da einen indischen Supermarkt – der hat sie manchmal). Die sind generell „Bio“ – also auf jeden fall nicht gewachst. Das mit der Alufolie geht so einfach, wie es da steht – es ergibt sich quasi von selbst, wenn man es macht…und ja, mit Kuchen geht es mir absolut genauso…aber D E N 😉
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