Flan aux Pommes | Flandrischer Apfelkuchen


Es ist Herbst in MeckPomm(es) – die Pommes beginnen, von den Bäumen zu fallen. Also nicht die ‚Pommes Frites‘, sondern die ‚Pommes‘, ohne ‚Frites‘. Pommes ist französisch (was auch vereinzelt in Flandern gesprochen wird) und heißt ‚Äpfel‘. Und unsere ‚Pommäss‘ kommen vom französischen ‚Pommes de Terre‘, also ‚Äpfel der Erde’…oder Erdäpfel.

Ein Flan ist eine flache Torte. Die rohen Metallplatten zum Prägen von Münzen werden im Französischen ‚Flans‘ genannt. Die Bäcker haben diesen Ausdruck für flache Torten übernommen, weil ähnlich wie beim Münzprägen, der Teig in runde flache Formen gepresst und gebacken wird. Es handelt sich also um einen dünnen Tortenboden, der mit Obst und/oder Creme gefüllt wird. Auch die Füllcreme allein, eine puddingähnliche Creme aus Eiern, Zucker und Sahne, wird oft ‚Flan‘ genannt. Folglich hat das ‚Flan‘ im Flan aux Pommes nichts mit Flandrisch zu tun. Aber der Kuchen hat. Der Flandrische Apfelkuchen.

Die Äpfel fallen also bereits von den Bäumen. Hier in MeckPomm(es) 😉 stehen entlang der Landstraßen Apfelbäume. Wenn die runter fallen, landen sie auf den Straßen und werden von den Breitlatschen tiefergelegter Polos und Corsas und diverser getunter Kleinwagen japanischer Provenienz zu Matsch…äähh… Apfelmus gefahren. Oder auch nicht. Denn hier darf man die einfach aufsammeln, oder auch von den Bäumen pflücken, ohne gleich des Diebstahls bezichtigt zu werden. Was mich schon fast diebisch freut ist das Erscheinungsbild dieser Äpfelchen. Diese kleinen Dinger würden in jedem Supermarkt verschmäht werden. Dabei sind die nicht nur hübsch, sondern sie schmecken auch noch so, wie Äpfel eben schmecken. Knackige Säure und wenig süß. Mehr Regional und Bio geht gar nicht.

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Solltet ihr euch jetzt fragen, ob ich plötzlich mit dem Kuchen backen angefangen habe, kann ich euch beruhigen 😉 Für die Bäckerei in der Küche vom maskedchef ist ausschließlich die Missus zuständig und der Schreiber dieser Zeilen weiß es außerordentlich zu schätzen, dass der vorgesehene Zuckeranteil in diesem herrlichen Dessert oder Nachmittagskaffeebegleiter drastisch reduziert wurde.

So gehts:

Für den Teig:

220g Mehl (Typ 550)

120 g Süßrahmbutter

50 g Rohzucker

1 Eigelb (klar – am besten vom Bauern, der am Ende der Straße, wo die Apfelbäume stehen, seinen Hof hat)

1 Messerspitze Salz

Mehl zum Ausrollen

Biskuitbrösel zum Bestreuen

1 kg Äpfel (NICHT von Breitreifen plattgefahren) zum Belegen

Für die Creme:

1/4 L Milch und 1/4 L Sahne

100 g Süßrahmbutter

40 g Zucker

1 Messerspitze Salz

Abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone

2 Eier + 2 Eigelb (ja, die Eier von DEM Bauern)

30 g Speisestärke (kann – muss aber nicht. Ich habs lieber ‚ohne‘)

Alle Zutaten für den Teig in einer Schüssel zu einem glatten Teig kneten und im Kühlschrank für 1 Std. zugedeckt ausruhen lassen.

Auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche den Teig 2 mm dick ausrollen. Springform mit Butter einfetten, den Teig darin auslegen und den Teigrand 2 cm hochziehen. Teigboden mit einer Gabel mehrfach einstechen und mit Biskuitbröseln bestreuen.

Die Äpfelchen schälen, Gehäuse ausstechen und in Viertel schneiden. Eng aneinander auf den Teigboden legen.

Backofen auf 190°C vorheizen.

Alle Zutaten für die Creme in einem Topf verrühren und die Creme bei milder Hitze langsam unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Dann 10 Minuten abkühlen lassen und über die Äpfel gießen. Ab in den vorgeheizten Backofen damit und auf unterster Schiene für 45 min. backen. Habt ein Auge drauf, dass die Oberfläche nicht zu braun wird. Ein Anflug von Braun ist okay, aber ohne politisch zu werden 😉

Den Kuchen in der Form abkühlen lassen (am besten draußen, bei dieser Jahreszeit), die Springform öffnen und den Kuchen in Stücke schneiden. Mit oder ohne Vanillesauce, aber auf jeden Fall mit Kaffee servieren. Enjoy!

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