Was Harissa ist, wisst ihr, ja? Ich wusste es, aber verwende ‚Würzpasten‘ eher nicht – außer für meine asiatischen Gerichte, und da auch nur immer und ausschließlich selbst gemacht. Warum? Weil es einfach um Längen besser schmeckt, als das gekaufte Zeug aus dem Glas. Vorgestern war ich allerdings in Versuchung geraten.
Auf Facebook hatte Nicole von buchgourmet Fotos von der Zubereitung eines ihrer Leibgerichte gepostet, zubereitet in meinem Lieblingskochgeschirr (was mir natürlich sofort ins Auge stach 😉 ) Sie war so lieb, mir das Rezept zukommen zu lassen und ich hatte eigentlich alle Zutaten im Haus, nur eben kein Harissa. Weil für das Rezept nur anderthalb Esslöffel von der Paste benötigt werden, habe ich die örtlichen Geschäfte abgeklappert und wollte mir ein Glas davon besorgen….ohne Erfolg (wie so oft hier auf dem platten Land). Also wurde Harissa eben doch selbst gemacht.
Das Originalrezept – ich weiß leider nicht, aus welchem Kochbuch das ist – wird mit Lammhackfleisch gemacht, aber man kann notfalls gutes Rindfleisch ‚auf Lamm quälen‘. Funktioniert immer, mit den entsprechenden Gewürzen 🙂
Hier also meine Abwandlung mit Rinderhack (vom Bauern in der Nachbarschaft), nichts Teueres, aber natürlich selbst durch den Fleischwolf gedreht. Nehmt die feine Schneidescheibe dafür, die ist für Hackfleischklößchen am besten.
Zutaten (für 12-16 Hackfleischklößchen – also für 4 Personen)
5-600 g Rinderhackfleisch (siehe oben)
1/3 (das kann gerne fertig gekauft sein, denn es dient nur als Bindemittel) Weizen-Fladenbrot (Pide oder Pita), gerne altbacken
60 ml Milch
je eine Handvoll Minze- und Glattpetersilieblätter, fein gehackt
1 TL Oregano (getrocknet – DAS gibt es überall zu kaufen)
1 Zwiebel, fein gehackt
2 Zehen Knoblauch, fein gehackt
Meersalz und Pfeffer aus der Mühle plus (optional) etwas geriebene Muskatnuss
etwas Keimöl zum Braten
Für die Sauce:
40 ml bestes Olivenöl
3 Dosen (je 400 g) San Marzano Tomaten (die gibt es nur in sehr gut sortierten Supermärkten, oder bei Versendern – bitte nicht die billigen ‚Pizza-Dosentomaten‘ nehmen – die schmecken nach gar nichts!)
5 Zehen Knoblauch-Confit (oder 3 Zehen frischen Knoblauch, fein gehackt)
1 1/2 EL Harissa
je eine Handvoll Minze, Glattpetersilie und Basilikum, fein gehackt
Meersalz und Pfeffer aus der Mühle
Das Brot in kleine Stückchen rupfen und in der Milch für 10 Minuten einweichen. Hackfleisch dazu geben, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und alles mit den Kräutern, der gehackten Zwiebel und dem Knoblauch zu einer Masse verarbeiten. Aus der Masse etwa walnussgroße Klößchen formen und in einer Grillpfanne mit etwas Öl von allen Seiten scharf anbraten – etwa 5 Minuten insgesamt. Es geht hier nicht ums Durchgaren, nur um die Röstaromen. Aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.
Für die Sauce das Knoblauchconfit (oder den gehackten Knoblauch) mit dem Olivenöl anschwitzen, die Tomaten mit Saft und die Harissa dazu geben und bei mittlerer Hitze für etwa 25 Minuten sanft köcheln. Das geht am besten entweder im Kochtopf oder im Wok von d. die Pfanne®.
Die Fleischklößchen in die Sauce geben und bei mittlerer Hitze für weitere 20 Minuten im zugedeckten Topf (oder Wok) sanft weiterköcheln.
Die gehackten Kräuter einrühren und mit Meersalz und Pfeffer abschmecken.
Dazu passt Couscous und der Rest vom Fadenbrot, für 10 Minuten im Ofen aufgebacken – und natürlich eine feine Flasche Rotwein 😉
Wie wäre es mal mit einem gaaaanz Außergewöhnlichem? Ein Rotwein für Weißweinliebhaber.
Kommentar verfassen