Under the Volcano von Malcolm Lowry hat Literaturgeschichte geschrieben. Die New York Times sagte über dieses 1947 erschienene Buch “One of the towering novels of this century.”
Es ist ein Buch über das Leben, die Liebe und das Sterben. Hässliches Sterben.
Konsul Geoffrey Firmin ist nach Mexico gereist, um sich zu Tode zu trinken. Es ist nicht das Sich-zu-Tode-Trinken, was das hässliche Sterben des Konsuls ausmacht. Es ist nur die Form seines Sterbens an sich. Denn er versagt auch hier. Sein Plan, sich würdevoll zu Tode zu trinken versagt, weil er im Suff zunächst ausgeraubt wird, seiner Papiere entledigt, sich mit mediokren, dummen Männern, Grenzpolizisten, konfrontiert sieht, und schließlich nach einer Anhäufung von Missverständnissen erschossen wird. Wie ein toller Hund verendet er in einem Graben, an der Seite der Straße.
Man möge mir meine, mit der deutschen Übersetzung des Buches möglicherweise nicht ganz konforme, Interpretation verzeihen. Ich lese Bücher ausschließlich in englischer Sprache.
Der Lyriker Wolf Wondratschek hat Malcolm Lowry einen Gedichtband gewidmet. Die ‘Lowry Lieder’. ‘Mexikanische Sonette’. Ein Boxer. Ein Mann. Und ein Trinker. Ich weiß nicht, was Wolf Wonrdatschek jetzt macht. Ob er überhaupt noch lebt. Ich habe ihn in all den Jahren verloren. Seit mehr als 30 Jahren. Früher saßen wir oft nebeneinander an der Theke von Charles Schumanns Bar, damals noch in der Maximilianstraße in München, und tranken. Worte wechselten wir selten. Männer brauchen nicht viele Worte. Die Faszination für gute Literatur blieb.
Was hat dies mit einem Foodblog zu tun? Nun, dieser Foodblog war noch nie ein typischer Foodblog. Nicht heischend nach Lesern, gänzlich unkommerziell, auch meine Person mache ich nicht öffentlich. Leidenschaftlich gekocht wird hier trotzdem. Und ich weiß das Eine oder das Andere über Kochgeschirr, Messer und traditionelle Küchenhelfer. Nicht über Küchenmaschinen oder Geräte. Die sind mir suspekt, weil sie die Leidenschaft des Essen Zubereitens betrügen. Ein Koch braucht ein Messer, einen Topf und eine Pfanne. Vielleicht noch eine kleine Kasserolle für ein Sößchen.
Gute Zutaten. Die heute nur noch mit größerem Aufwand und für teures Geld beschafft werden können.
In dieser beschleunigten Zeit, da unser Leben fast ausschließlich vom Internet bestimmt wird, tut ENTschleunigung Not. Zeit, ZEIT zu haben ist ein wertvolles Gut, Zeit, zu kochen, Zeit, ein gutes Buch zu lesen, Zeit für Konversationen Angesicht zu Angesicht, Zeit, dem Kaminfeuer beim Abbrennen zuzusehen.
Bei vielen, vielleicht auch den meisten meiner bisherigen Beiträge fühlte ich mich gehetzt, unter Zwang, etwas Neues zu schreiben. Zu oft resultierte dies in mittelmäßigen Beiträgen, die meiner ursprünglichen Idee des maskierten Kochs nicht gerecht wurden.
Nein, es wird diesmal kein Rezept geben. Es gibt nur diese Gedanken über die Zukunft, Gedanken über die Werte, die wir in uns selbst besitzen.
Ich wünsche allen meinen treuen Lesern ein Gutes Neues Jahr.
Ich wünsch Dir auch ein frohes neues Jahr!
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Auch ich/wir wünschen Dir ein schönes neues Jahr. Manchmal muss man Dinge, die ein liebgewonnenes Hobby sind, mit Ruhe und Sorgfalt angehen. Hetze kann man nicht gebrauchen.
Btw., nach ersten Erfahrungen möchte sich auch meine Frau bei der (neuen) Edition austoben.
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Vielen Dank für die guten Wünsche, lieber Georg. Ruhe und Sorgfalt, genau das ist die Devise! Lieber ein paar mal weniger, dafür besser 😉 Freut mich sehr, dass das Kochgeschirr gut ankommt – leider verschiebt sich der Start der neuen Editionen auf Freitag…schwere See macht auch Containerschiffen zu schaffen… 😉
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