Pfahl- und Teppichmuscheln mit asiatischen Aromaten


Immer, wenn ich beim Einkauf etwas entdecke, was es (zumindest hier auf dem platten Land) kaum zu bekommen gibt, freue ich mich, wie ein Schneekönig und werde kreativ…

Mies- oder Pfahlmuscheln gibt es zu dieser Jahreszeit fast überall zu kaufen – die sind mit Wasser in Plastikschalen zu 1 kg eingeschweißt und müssen nur noch abgespült werden. Ansonsten sind sie küchenfertig. Anders bei den Teppichmuscheln, auch Vongole oder Palourdes genannt. Die kommen in einem Holzkörbchen und enthalten oft noch sehr viel Sand.

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Dem komme ich mit einem Trick bei: Die Muscheln werden mit Wasser gründlich abgebraust, kommen in eine Schüssel, werden mit Wasser bedeckt und mit einer Hand voll grauem Meersalz (Sel Gris de Guerande, kein gebleichtes!) gut durchgemengt. Die Dinger fühlen sich dann wie in ihrer natürlichen Umgebung und beginnen nach einiger Zeit das zu tun, was Muscheln so tun – filtern! So erledigt sich die Putzerei von selbst und nach 1 -2 Stunden im ‚Meerwasser‘ brauchen die Muscheln nur noch einmal gut mit klarem Wasser durchgespült werden und sie sind küchenfertig.

Die Misses und ich lieben asiatische Küche, je chililastiger, desto besser! Gestern kam die Lieferung von Asianbrand mit allen Zutaten, die ich brauchte, um den Muscheln die asiatischen Aromaten kennenlernen zu lassen.

Die (zugegeben: teuren, die kosten fast das Vierfache, wie die Mies- oder Pfahlmuscheln) Teppichmuscheln müssen nicht unbedingt sein, aber sie geben dem Gericht den luxuriösen Touch.

Nehmt knapp 1 kg Muscheln für jeden als Hauptgericht – sonst ist der Gaumensex zu schnell vorbei.

In einem großen Schmortopf – hier kommt wieder mein 28er aus Eisenguss zum Einsatz – einen guten Schluck Alba-Öl und 100 g Süßrahmbutter erhitzen. 2 Schalotten, 2 Stengel Zitronengras, 6-8 Knoblauchzehen, 20 g Ingwer und einige frische Chilies klein schneiden.

Ich habe von den kleinen, scharfen aus Thailand je 3 Rote und Grüne sowie eine Habanero genommen. Für weniger hartgesottene Esser die Habanero weglassen und nur 1-2 von den kleinen aus Thailand nehmen 😉

Die vorbereiteten Aromaten und eine Handvoll Kaffir-Limettenblätter dazu geben und bei mittlerer Hitze 5-7 Minuten dünsten.

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Mit einem kräftigen Schuss (etwa 2 Gläser) Weißwein, z.B. Sauvignon Blanc, ablöschen und die Flüssigkeit auf ein Viertel reduzieren.

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400 ml Fischfond (hier geht ein Gläschenfond, z.B. der von REWE Feine Welt ist gut) dazu, 1 TL Kurkuma (das ist das Zeug, welches Curry so schön gelb macht – und wenn’s spritzt scheußlich hartnäckige Flecken auf der Schürze macht) und nochmals ein wenig (maximal auf die Hälfte, sonst wird es zu salzig!) reduzieren.

Wer findet den Fehler hier??IMG_7212

Den Topf vom Herd nehmen, Deckel drauf und mindestens 1 Stunde ziehen lassen.

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Die Muscheln mit klarem Wasser kräftig abspülen und in einem Sieb gut abtropfen lassen, dabei ab und zu kräftig rütteln, sonst bleibt zu viel Flüssigkeit drin und das würde den Sud verwässern.

1 Bund Lauchzwiebeln waschen, trimmen und längs halbieren. Einige Zweige frischen Koriander abzupfen und grob hacken. Limette halbieren.

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Katze entmutigen, sich über die Muscheln her zu machen….

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Den Sud bei hoher Temperatur zum sprudelnd Kochen bringen und die Lauchzwiebeln dazu geben. Die Muscheln im Sieb nochmals kräftig rütteln und in den Topf geben. Die gehackten Korianderblätter drüber streuen. Die Aromaten mit einem Holzlöffel gut mit den Muscheln vermengen.

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Deckel drauf und auf großer Hitze etwa 6 – 7 Minuten kochen. Dem Topf zuhören…das kennt ihr ja schon…die Muscheln knacken, wenn sie sich öffnen.

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Wenn die ‚Knackfrequenz‘ nachlässt, sind die Muscheln fertig. Im Topf in der Mitte zwischen den Essern mit viel Weißbrot zum Aufmoppen des Suds servieren. Limettensaft drüber pressen.

Welch herrlich dampfender Haufen Unordnung!!

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Den Sud mit Weißbrot aufmoppen!

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Urteil der Misses: Das Beste, seit es diesen Blog gibt 😉

Der Rock ’n‘ Roll: Tom Waits‘ Jahrhundertalbum ‚Glitter and Doom live‘!

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Die Drugs: 2014er Fern Point Marlborough Sauvignon Blanc und eine Oliva Viejo Mundo Senorita.

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9 Kommentare

  1. Warum lese ich das bevor ich irgendwas gegessen habe?
    Super!

    lg. Sina

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  2. Hat dies auf Kreative Rezeptideen aus aller Welt rebloggt und kommentierte:
    Ich liebe die asiatische Kochkunst!

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  3. Gruss aus Thailand und ist wirklich sehr lecker!

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  4. Eine Frage:
    Ist die Bestellung bei „Asianbrand“ für Dich eine positive Erfahrung, sozusagen, weil man draußen lebt und sich die Dinge per Versandhandel anliefern lässt? Hast Du zu diesbezüglichen Erfahrungen Deinerseits schon mal was geschrieben? Wo?

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    • Genau so ist es! In Berlin war Vinh Loi quasi um die Ecke, aber jetzt bin ich auf Versender angewiesen. Große Erfahrungsberichte schreibe ich nicht aber in meinem Menü unter ‚Software Supplies‘ gibt es eine Liste von Shops mit welchen ich gute Erfahrungen gemacht habe.

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