Dosenfutter ist… na ja…zwiespältig, will ich mal sagen. Haustiere lieben es zumeist, weil die (oder ihre Frauchen und Herrchen) sich von den Multikonzernen mit dubiosen Zusatzstoffen (‚Geschmacksverstärkern‘) genauso hinters Licht führen lassen, wie sich eben Dosenfutterkonsumenten hinters Licht führen lassen. Auch Menschen essen Dosenfutter. Oder Packerlsuppen. Oder Fertiggerichte. Wenn es aus dem Kühlregal der Discounter kommt, mit einem hübschen (‚Serviervorschlag‘) – Foto auf der Verpackung, hat man gleich ein gutes Gewissen – man isst ja schließlich kein Dosenfutter 😉
Grade auf Facebook: „Welche ist eure bevorzugte TK-Pizza…und pimt (sic) ihr sie noch auf?“ Wow! Und das in einer Kochgruppe mit fast fuffzehntausend Mitgliedern! Herr im Himmel! So was taugt nur als Kühlakku, um den Weißwein auf dem Nachhauseweg schon mal vorzukühlen…
Es erstaunt mich immer noch, wie schlecht und schlechter in unserer Massenkonsumgesellschaft gegessen wird. Dabei gibt es durchaus Dosenfutter, welches als kulinarisches Highlight gewertet werden kann. Die gute, alte, poplige Ölsardine! Na ja, ‚poplig‘ sind die Jahrgangssardinen, die man im gut sortierten Feinkostladen bekommt, sicher nicht. Und auch nicht billig. Aber gut. Und so was von vielfältig verwendbar. Nur so einfach aus der Dose gabeln geht eher nicht…oder doch?
Ölsardinen haben generell keinen besonders guten Ruf, doch es gibt mittlerweile hervorragende Qualitäten, die ein kulinarisches Erlebnis sind. Ich habe schon vor einiger Zeit zwei Beiträge geschrieben – schaut mal hier. Oder hier 🙂 – aber diesmal bleiben wir ‚pur‘.
Backofengrill vorheizen (Oberhitze, 250° C). Sardinendosen öffnen und mit einigen Kapern, einem Zweig Rosmarin, eingelegter Jalapeno-Chili, Karottenscheibe und Zitronenscheibe garnieren, alles etwas ins Öl drücken und dann die Büchsen für 5 Minuten unter den Grill stellen.
Mit getoastetem Brot, Kapern, Jalapenos und Zitrone servieren.
Hätte ich ein Restaurant, käme das als ‚Signature-Dish‘ auf die Vorspeisenkarte 😉
Und: trinkt einen guten Weißen dazu – zwischen zwei TK-Pizzen transportiert, ist der beim nach Hause kommen bereits kalt genug für den Aperitif 😉
Der Soave Classico von Inama ist in der Oberliga der Weißweine – Bezugsquellen gerne auf Anfrage 😉 …das gilt natürlich auch für die Jahrgangssardinen.
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