Wie das Leben so spielt…


Es ist Zeit, Zeit geworden, ein wenig zu reflektieren. Einen Blog zu schreiben ist zumeist nicht ganz einfach. Wieviel will man preisgeben von sich selbst, welche Nachricht oder Erkenntnisse will man transportieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen? Ist man nun der Märchenonkel, der ausgedachte Geschichten erzählt, oder legt man sein Herzblut hinein? Es ist wohl eine Mischung aus Beidem. Kochen (und Essen) ist Leben. Es ist der Menschheit ureigenste Notwendigkeit um zu ÜBERleben. Okay, Trinken (und Rauchen) auch 😉

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Mein Blog handelt vom Kochen, meist aufwändig, weil natürlich und ‚althergebracht‘ und ich bewerbe auch das Kochgeschirr von d. die Pfanne® sehr oft (oder ständig). Das liegt ganz einfach daran, dass ich als Entwickler und Zulieferer mit dieser Marke ‚verbandelt‘ bin. ‚Werbung‘ im klassischen Bloggersinn betreibe ich also nicht. Eher Werbung in eigener Sache. Ich freue mich auch diebisch darüber, dass ich von Agenturanfragen bisher verschont geblieben bin. Und das, obwohl die Reichweite meines Blogs täglich steigt und mittlerweile relativ viele Klicks generiert, wenn es um Expertise bei Kochgeschirr geht. Das freut mich sehr. Ganz einfach darum, weil es mein Beruf (oder meine Berufung) ist.

Oft ist es nicht einfach, den Blog zu ‚füttern‘. Täglich schreiben könnte ich schon aus Zeitgründen nicht. Dann hat man Schreibblockaden. Man ist ja auch nur ein Mensch. Und es gibt ein Leben jenseits des Internets. Ja, gibt es! Und dieses Leben ist wahrhaftig und wirklich. Es ist das Leben, in welches wir geboren wurden. Das ‚Internetleben‘ ist nur eine abstrakte Form des realen Lebens. Natürlich gehört es im Jahre 2016 dazu…ist ein Teil des ganzen. Aber nicht Alles. 2016… als Teenager phantasierte ich oft über das Jahr 2000 – wenn ich 42 sein würde. Ich stellte mich mir vor als leicht dicklicher Mann, mit einem Haarkranz rund um die Glatze, anzugtragend, das Hemd spannt über dem Bauch…irgendwie langweilig, traurig, nichtderredewert. Jetzt, sechzehn Jahre später, fühlen sich meine Gedanken immer noch an, wie damals, mit dem Unterschied, dass ich nun im realen Jahr 2016 lebe, und dass ausser der Glatze, nichts so kam, wie ich es mir damals vorgestellt hatte. Mein Körperumfang hat sich in den vergangenen 30 Jahren nicht verändert, mein Kopf ist immer noch 18 (oder Siebenundzwanzig) und mit der Glatze kann ich sehr gut leben.

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Es ist mir ein Bedürfnis, meine Rezepte und Kochgeschichten mit Euch zu teilen, meine Person bleibt so privat, wie nur möglich. Es ist mir bewusst, dass dies dem Erfolg eines Blogs nicht unbedingt zuträglich ist, aber ich bitte darum, mir diese kleine Barriere nachzusehen. Natürlich möchte man als Leser eines Blogs gerne wissen, wer dahinter steckt, aber ich möchte das Eurer Fantasie überlassen. Die Person ist unwichtig. Es ist die Botschaft, auf die es ankommt.

Und ja, es wird auch heute ein Rezept geben. Für Fishcakes – eine Wiederholung. Nur mit einer kleinen, neuen Änderung. Eine gute Freundin hat mir Quinoa Flakes geschickt – die sind (nicht nur) ein tolles Bindemittel für Fishcakes. Ich sag jetzt nicht ‚Superfood‘ 😉

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Für die Fish Cakes gibt es Hunderte von Rezepten – alle haben eines gemeinsam: sie sind einfach, gehen schnell und sind rasend lecker!
Die Sweet Chili Sauce gehört dazu, wie das…?! Genau!
Klar, man kann Sweet Chili Sauce fertig kaufen, nicht nur im Asia-Laden, sondern schon fast in jedem Supermarkt – aber selbst gemacht eröffnet ungeahnte Möglichkeiten…kann man doch alles, aber auch alles variieren.

Die Basis:
Chilies – ganz nach Gusto. Große, milde. Kleine, scharfe. Jalapenos. Habaneros. Scotch Bonnet. Eine Mischung aus allen. Menge? Auch ganz nach Gusto.

Eine Schalotte. Zwei Zehen Knoblauch.
50 ml Erdnussöl – oder ein anderes, neutrale Öl. Einige Tropfen Sesamöl dazu.
100 ml Reisessig
100 ml Thai oder Viet Fish Sauce
50 g Rohrzucker – vorzugsweise weißer Rohrzucker aus Thailand

Chilies grob schneiden, Schalotte achteln, Knoblauch halbieren. Mit einem Stabmixer (oder ähnlichem Equipment) zu einer groben Paste verarbeiten und im Öl für etwa 5 Minuten anschwitzen.

Zucker, Essig und Fischsauce gut mischen, zu den Chilies geben und bei milder Hitze zum Köcheln bringen. Temperatur zurücknehmen und für etwa 20 Minuten leicht köcheln. Probieren! Nicht scharf genug? Mehr Chilies! Nicht würzig genug? Noch etwas Fischsauce! Nicht süß genug? Noch einen Löffel Zucker dazu. Das war’s schon. In einem Glas mit Schraubverschluss hält sich diese Sauce für 2-3 Wochen im Kühlschrank. Abkühlen lassen.

Für die Fish Cakes, 4-5 Kaffir-Limettenblätter in Streifen schneiden. Eine kleine Handvoll Zuckerschoten in Streifen schneiden. Eine Chili hacken. Eine Zehe Knoblauch vierteln. 2 Frühlingszwiebeln in 2-3 mm Ringe schneiden.

Fischfilets (Kabeljau oder Schellfisch) abspülen, trocknen und in Würfel schneiden. Alles mit einem Stabmixer oder in einer Küchenmaschine zu einer Paste vermengen. 2 EL rote Thai-Curry-Paste und 1 EL Sambal Trasi (das ist eine Paste aus Chilies und Garnelen, ziemlich salzig) untermengen.

Und eine Handvoll Quinoa Flakes drunter mischen.

Fish-Cakes aus der Paste formen und in heißem Erdnussöl in der Pfanne braten.
Die Sweet-Chili-Sauce mit Frühlingszwiebel-Ringen garnieren. Die Fish-Cakes mit den marinierten Gurken und der Sweet-Chili-Sauce servieren. No carbs! (Keine Kohlehydrate)

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4 Kommentare

  1. „Als Teenager phantasierte ich oft über das Jahr 2000”: Dito!
    Drei Jährchen später als du, immer dann, wenn ich keinen Bock auf Hausaufgaben hatte und deutlich weniger konkret hinsichtlich Haartracht und Bauchumfang. Dafür aber mit der bangen Frage, ob man sich im Jahr 2000, also in einem eindeutig biblischen Alter wohl überhaupt noch an seine Kindheit erinnern könne (falls ja, in s/w oder schon in Farbe) und wie man dann wohl sein wird – so als Erwachsener. Rückblickende Erkenntnis: „Erwachsener” ist ein reiner Kunstbegriff 😉

    Gefällt 1 Person

  2. Ziemlich tiefgründig… aber das Rezept ist gut!
    Liebe Grüße
    Christian

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