Jakobsmuscheln | Salicornes (Queller)


Als mich kürzlich meine Tochter besucht hat, waren in meinem ‚Wochenrückblick-Post‘ Queller (auch: Salicornes) erwähnt.

Der europäische Queller ist ein auf den Wattböden der Meeresküsten (‚Salzwiesen‘) wild wachsendes Gemüse und wird generell sorgfältig von Hand geerntet. Man bezeichnet Queller auch als Meeresspargel, Meerfenchel, Meeresbohne oder etwas altmodischer ‚Glasschmelz oder Glasschmalz’…sehr schön klingt auch die französische Bezeichnung ‚passe pierre‘. Queller sind dickfleischig, saftig grün und zeichnen sich durch ihren natürlichen Meersalzgehalt aus. Zudem ist es ein äußerst gesundes Gemüse, den der Queller ist reich an Jod, Phosphor, Kalzium, Kieselsäure, Zink, Mangan sowie an Vitaminen A, C und D.

Queller gibt es in der Saison (Mai bis August) an vielen gut sortierten Fischtheken im Handel, aber auch online, z.B. bei send-a-fish. Gesehen hatte ich sie schon oft, aber noch nie zubereitet. Meine Tochter wurde daher, zusammen mit mir selbst, zum ‚Versuchsmeerschweinchen‘ 😉

Keine Experimente sind für den Klassiker, auf Zitronengrasspießen gebratene Jakobsmuscheln, nötig. Die echte Jakobsmuschel (auch Pilgermuschel, frz. ‚coquille St. Jacques‘ oder engl. ’scallop‘) werden an den nördlichen Atlantikküsten von kleinen Booten aus von Tauchern aus dem Wasser geholt. Die Fangmengen sind stark begrenzt und unterliegen einer strengen Kontrolle. Frisch sind sie nur in der Saison von Oktober bis Februar erhältlich.

Tiefgefrorene, ausgelöste Tiefseescallops (entweder die großen Jakobsmuscheln oder die etwas kleineren Kammmuscheln) gibt es das ganze Jahr über. Die werden zwar mit Schleppnetzen vom Meeresgrund geholt, aber in der Weiterverarbeitung ausgelöst und gesäubert. Geschleppte Scallops mit Schale würde ich nicht kaufen, denn bei dieser Fangmethode wird der Meeresboden stark aufgewirbelt und der ganze Dreck ist dann in den Muscheln. Zudem hinterlassen die Netze Verwüstungen am Meeresboden und Abrieb von der Kunststoffschutzschicht an den Seilen. Dieser landet dann in den Organismen von Meeresbodenbewohnern wie Schalentieren oder gründelnden Fischen. Bitte unbedingt auf die MSC-Zertifizierung achten (link zu weiteren Infos), denn auch bei diesen Meeresfrüchten wird, wie so oft, aus Profitgier Raubbau an der Natur betrieben und es wäre sehr schade, wenn künftige Generationen diese leckere Meeresspezialität nicht mehr genießen könnten…

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Zutaten

Jakobs- oder Kammmuscheln, ausgelöst

Queller

Zitronengras

Limetten

Olivenöl

Schwarzer Pfeffer

(Knoblauch, fein gehackt)

Queller gut waschen, eventuell holzige Enden abschneiden und für 5-7 Minuten in ungesalzenen Wasser sanft sprudelnd blanchieren, in ein Sieb abgießen und gut abtropfen lassen. Durch ihren natürlichen Salzgehalt braucht das Gemüse eigentlich keinerlei weitere Würze. Vor dem Servieren in etwas heißem Olivenöl geschwenkt, bekommen die Queller einen schönen Glanz…wer mag, fügt dem Olivenöl noch etwas fein gehackten Knoblauch hinzu.

Die Jakobsmuscheln unter fließend kaltem Wasser waschen und mit Küchenkrepp gut trocknen. Von den Zitronengrasstengeln die äußere Schale entfernen, Spitze schräg abschneiden und abwechselnd je eine Jakobsmuschel und eine halbierte Limettenscheibe aufstecken – je nach Größe der Muscheln 2-3 Stück. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen (mittlere Hitze) und die Jakobsmuschelspieße auf beiden Seiten je ca. 2 Minuten anbraten, bis sich eine leicht braune Kruste bildet.

Etwas schwarzen Pfeffer aus der Mühle drüber – mehr braucht es eigentlich nicht. Allerdings passt eine selbst gemachte Sweet-Chili Sauce ganz hervorragend dazu… 😉


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1 Kommentar

  1. Das glaube ich, setze ich demnächst mal der Familie vor. Der „Kleine“ sagt eh imer, Fisch sei sein Fleisch.

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