Gestern wurde im Fernsehen ein 45-minütiger Beitrag mit dem Titel „Fix und fertig – unser Essen“ gezeigt…mir standen die letzten paar Haare, die ich noch habe buchstäblich zu Berge! Kann aber auch sein, dass ich das Gefühl nicht einzuordnen vermochte und mir tatsächlich Hörner wuchsen…nur so lässt sich mein der Sendung folgendes teuflisches Tun erklären 😉 Ich habe den Link zu der Sendung in einschlägigen Social Media geteilt, zusammen mit einem, ein klein wenig provokanten Text…Holladiewaldfee!!! Da ging es aber ab! Bis lang nach Mitternacht stritten sich die Verfechter natürlicher Küche mit denen, welche ständig solche industriellen Fertigprodukte auf dem Tisch haben. Das setzte sich am Samstagmorgen fort und eskalierte offensichtlich so sehr, dass die Diskussion gegen Mittag gelöscht wurde.
Ich sag es ganz offen: Was mich an dieser Diskussion gestört hatte, waren die faulen Ausreden der Leute, die ständig solche Industriefertigprodukte essen. Allem voran „keine Zeit“! Aber die Zeit, sich den ganzen Abend auf irgendwelchen Social Media rumzutreiben haben sie…
Aus der entgegen gesetzten Ecke kommt das Rezept von Fergus Henderson für gekochtes Hühnchen, aus seinem Kult-Kochbuch ‚Nose to Tail Eating‚. Das kocht sich fast von selbst – effektive Arbeitszeit für die Zubereitung: eine halbe Stunde!
Doch bevor es ans Kochen geht, brauchen wir ein Huhn. Ein artgerecht aufgezogenes Freilandhuhn, ohne gentechnisch manipuliertes Futter, nicht mit Antibiotika vollgepumpt – einen richtigen Mistkratzer eben! Gibt es natürlich nicht beim Discounter für €2,80 das Kilo (Quelle: hier), aber mal ehrlich: will man so etwas noch essen? Mein Huhn kommt aus Claus Böbels Online-Shop, € 10,90 das Kilo, aber das wende ich gerne auf, und mein Huhn schmeckt dann auch nach Huhn!
Es mag etwas kompliziert klingen, aber die Zubereitung ist wirklich sehr simpel – am besten verteilt man die beiden wesentlichen Schritte auf zwei Tage.
Für 4 Personen:
1 Freilandhuhn ca. 1,7-1,8 kg – das muss nicht Bio sein, solange der Bauer dir den Namen des Huhns sagen kann 😉
2 große Karotten, geschält und geviertelt, 2 Stangen Lauch, geputzt, halbiert und in 10 cm Stücke geschnitten
1 Knolle Knoblauch und 2 gelbe Zwiebeln, halbiert
2 Stangen Sellerie, gewaschen und grob geschnitten
3 Lorbeerblätter und einen kleinen Bund frischen Thymian, Petersilie und Rosmarin
1 EL schwarze Pfefferkörner
zum Fertigstellen:
8 Stangen Lauch, geputzt und grob geschnitten
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Aioli (das Rezept gibt es hier)
Das Huhn und die übrigen Zutaten (außer denen zum Fertigstellen) in einem großen Topf mit kaltem Wasser reichlich bedecken und zum Kochen bringen. Sobald es kocht, den Topf zudecken, vom Herd nehmen und vollständig abkühlen lassen. Wenn dieser Schritt am Vortag ausgeführt wird, dann den Topf samt Inhalt über Nacht im Kühlschrank parken.
Zum Fertigstellen das Huhn aus der Brühe nehmen und die Brühe durch einen Seiher in 2 Töpfe abgießen (etwa 2/3 und 1/3). Den größeren Topf mit der Brühe zum Kochen bringen, das Huhn drin versenken, Temperatur zurück nehmen und für 30 Minuten sanft köcheln – nun habt ihr einen saftigen Vogel, der weder auseinander fällt, noch von aggressivem Kochen zäh ist 🙂 Die Brühe für den Lauch zum Kochen bringen und den vorbereiteten Lauch etwa 8-10 Minuten kochen – je nach Größe.
Huhn und Lauch mit etwas von der Hühnerbrühe, einer Schüssel Aioli, Meersalz und Pfeffer aus der Mühle servieren.
Die übrigen Brühen nochmals abseihen und zusammengießen und bei großer Hitze schnell auf 300 ml einkochen – schnelles Reduzieren erhält die Aromen besser, als langsames Köcheln…Nein! Keine Diskussion! Das schreibt Marco Pierre White in seinem Buch ‚White Heat‘ – der Mann hatte 3 Michelin *** (und hat sie zurückgegeben, als er nicht mehr selbst in der Küche seiner Restaurants stehen wollte…)
Pure Rock ’n‘ Roll!!! Foo Fighters.
Das ‘Schweine-Logo’ erscheint mit freundlicher Genehmigung von St. John Restaurant, London.
Oh ja, die Foo Fighters. 😀
Ich kaufe die vormals glücklichen Hühner auch nur noch auf dem Wochenmarkt. Gibt es keine, kaufe ich keine. Geschmacklich ein enormer Unterschied zu Massentierhaltungs-Produkten. Schönes Rezept, Danke. 🙂
LikeLike
hehe…Dave Grohl mal ausnahmsweise wieder an der Schießbude. Wochenmarkt haben wir hier leider nicht mehr, der wurde ab 2015 mangels Nachfrage abgeschafft…aber zum Glück gibt es ja Claus Böbel, der die Hühnchen vom Danglhof versendet. 🙂
LikeGefällt 1 Person
Es geht nix über gute Hühner. Ob sie nun Dave heißen oder vom Danglhof sind. 😀
LikeGefällt 1 Person
Da hast Du vollkommen recht! Dave kann nicht musizieren, wie er selbst sagt,….und ich kann nicht kochen 😉
LikeGefällt 1 Person
😀
LikeGefällt 1 Person
Guten Morgen, schau mal, gerade entdeckt: http://www.kraftfuttermischwerk.de/blogg/dave-grohl-holt-weinenden-fan-auf-die-buehne-um-mit-ihm-my-hero-zu-singen/
LikeGefällt 1 Person
Der Dave Grohl hat einfach die Sympathie mit dem Löffel gefressen…ist schon ziemlich unwiderstehlich 😉
LikeGefällt 1 Person
Absolut. 🙂
LikeGefällt 1 Person
Aber Bruce Springsteen war der ‚Vorreiter‘ mit solchen Aktionen…der hat so was schon vor 25 Jahren gemacht (ich war selbst dabei)
LikeGefällt 1 Person
Hach, Bruce ❤ 😀
LikeLike
Eigentlich ist doch alles so einfach…
LikeGefällt 1 Person