Zweimal gebratenes Rindfleisch – ein Experiment


Huí Guō Ròu – ‚doppelt gebratenes Schweinefleisch‘ ist eigentlich ein Klassiker der chinesischen Küche aus der Sichuan Provinz und das gibt es bei jedem guten ‚Chinesen‘ auf der Speisekarte. Eigentlich ist es nicht doppelt (oder zweimal) gebraten, sondern zunächst mit Aromaten gesotten, gekühlt, in Streifen geschnitten und dann im Wok gebraten. Ich habe gestern aus der Not eine Tugend gemacht und das selbe (na ja, nicht ganz das selbe) Prinzip mit Rindfleisch probiert. Ich hatte zwei schöne Stückchen Flat Iron vom Rind von Claus Böbel und habe sie beide zunächst rare gebraten. Nun ist die Missus ja bekannterweise auf dem Weg zur Veganerin, also blieb eines übrig und verbrachte die Nacht und den folgenden Tag im Kühlschrank. Kalt aufgeschnittenes Rindfleisch ist ja auch nicht schlecht….siehe ‚Roastbeef’…dachte ich…

Am ‚Tag der Wahrheit‘ war es dann wieder einmal ein ‚aus der Hüfte geschossenes‘ Abendbrot: Ein Salat aus Tomaten, Zwiebeln, Petersilie und Kapern, etwas Tabouleh (der war eh‘ im Kühlschrank und ‚reifte‘ vor sich hin) und für die Missus schnell ein paar Falafel (ja, ich gestehe – aus einer Fertigmischung! Muss nur noch in heißem Wasser eingeweicht werden, die Kugeln formen und in Öl frittieren…aber immerhin: Bio! 😉 ) Nur hatte ich kein Lust auf kaltes Fleisch dazu.

Ich betrachtete mein am Vortag bereits rare gebratenes Flat Iron und dachte mir, das könnte nochmals kurz ’nachgebraten‘ werden – einfach bei scharfer Hitze in der Steakpfanne…nur so, um es heiß servieren zu können. Was soll ich sagen? Das Resultat war großartig! Perfekt gegartes Fleisch – um Klassen besser, als das nur einmal gebratene vom Vortag! Die Fotos sprechen für sich. Das gibt’s jetzt öfter! 😉

Der Tomatensalat ist sicherlich ein kleines Rezept wert – besonders, weil es dafür von Petra (kipet.wordpress.com) einen ’special request‘ gab:

6 reife Tomaten, gewaschen, den Kopf mit dem Strunk abgeschnitten und geachtelt

2 Zwiebeln, geschält, halbiert und in Scheiben geschnitten. Mit Meersalz für 15 min. marinieren und mit kochendem Wasser überbrühen. Das nimmt den Zwiebeln die Schärfe und bringt das feine Aroma hervor.

1 Bund glatte Petersilie, gewaschen und die Blätter abgezupft

2 Zehen Knoblauch, geschält und fein gehackt – ja, fein gehackt, nicht gepresst oder sonst irgendwelche Vergewaltigungen!

1 kleines Glas Kapern (extra fein, Nonpareilles, gewaschen)

Bestes Olivenöl und etwas Essig (Banjuls ist gut)

Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

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Die Tomaten in eine Salatschüssel geben und mit dem gehackten Knoblauch, Meersalz und Pfeffer bestreuen. Die marinierten und gebrühten Zwiebeln, die Petersilieblätter und die Kapern dazu geben und mit etwas Olivenöl und Essig dressen. 10 Minuten stehen lassen und dann gut vermengen.

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Das wars auch schon. Etwas Salat, Tabouleh, Falafel und das nochmals scharf angebratene Fleisch…das wird zu einem Klassiker in meiner Küche! Und so nebenbei noch ein paar eingelegte Peperoni und grüne Oliven…das Ganze ist übrigens auch ein echter Schlankmacher – von solchen Gerichten wird man nicht fett 😉

Kategorien:Asiatisch, Fusion, HausMANNSkost, Nose to Tail EatingSchlagwörter:, , , , , , , , , , ,

3 Kommentare

  1. Das nenne ich gut aus der Hüfte geschossen! Das macht was her und das zweimalige Braten werde ich definitiv mal ausprobieren! Nach Deiner Beschreibung muss da ja echt gut gewesen sein. Ich vermute, das Fleisch sollte vorher ausreichend früh aus dem Kühlschrank geholt werden, damit es Zimmertemperatur annehmen kann, oder?

    Gruß,
    Jens

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