Ein Stew ist ein banaler Eintopf! Basta!
‚Irish Stew‘ ist ein ebensolcher mit Hammelfleisch und Kartoffeln. Aber nicht mit Kraut (auch Weißkohl). Ich weiß, wovon ich spreche – mein Trauzeuge (der heißt ‚best man‘ in English ist Ire). Den Weißkohl haben andere dazuerfunden. Mein banales Stew wird mit Rind und Weißkohl gemacht. Nochmals basta!
Das Rind darf, sollte, muss ein Glückliches gewesen sein. Eines, dass sein Leben auf einer grünen Weide verbracht hat. Bugstück ist gut. Aber auch andere cuts, die sich zum Schmoren eignen. Anything goes!
Gusseiserner Topf, ein wenig Alba-Öl und das in mundgerechte Stückchen geschnittene Fleisch scharf anbraten. ‚Scharf‘ hat nichts mit Pfeffer oder Chili zu tun und mit ‚voller Pulle‘ auch nicht. Bei fast allen Herden genügt Stufe 7 oder 8, aber man muss dem Öl in dem schweren Topf ein wenig Zeit lassen, um auf Betriebstemperatur zu kommen.
Wenn das Fleisch angebraten ist, herausnehmen und beiseite stellen. Wir brauchen Platz fürs Gemüse. Zuerst die Zwiebeln und gehackten Knoblauch, aber die sind wesentlich empfindlicher als das Fleisch, also runter mit der Hitze auf NIEDRIG (Stufe 3 oder 4 passt bei den meisten Herden).
Kleingeschnittene Karotten, Stangen- und Staudensellerie dazu und eine Handvoll Thymian (Frischen! Trockenkräuter sind was für die Oma!)
Dann geshreddertes Kraut (please excuse my French – ich komme ursprünglich aus Bayern und habe 10 Jahre in GB verbracht…) – zu Hochdeutsch heißt es: ‚in Streifen geschnittener Weißkohl‘.
Wenn das Kraut gewelkt ist
kommt das ausgeruhte Fleisch und ein Liter Kalbsfond dazu
gut umrühren, Deckel drauf und dann bei schwacher Hitze (es soll grade eben so schmurgeln) für 2 Stunden….
Nach 1 1/2 Stunden (und erst dann!!) mit weißem Pfeffer aus der Mühle würzen, auf Salz abschmecken – meistens reichen die natürlichen Salze aus Gemüse, Fleisch und Fond schon aus, und einen EL Kümmel dazu geben. Der Kümmel soll knackig bleiben, um Himmels Willen soll der keine 2 Stunden mit schmoren. Das selbe gilt für weißen Pfeffer. Der seinen Eigengeschmack behalten und nicht in der Brühe verkochen!
Die Drugs: Dazu passt ausnahmsweise ein Bier. Nicht gerade Pils, eher ein Lager oder oder eines von diesen Designerbieren…wer kein Bier mag, trinkt Cidre, Cidre, Äppelwoi dazu (aber Vorsicht – das kann in der Kombination mit dem Kraut und dem Kümmel zu unerwünschten nächtlichen ‚Ausflügen‘ führen. Wasser geht übrigens auch 😉
Der Rock ’n‘ Roll war Led Zeppelin. Muss anfangen mit ‚When the Levee breaks‘ – auch wenn das nicht der erste Track auf dem Album ist…
Ich mag dieses Schmuddelwetter!
Genau so muss Schmuddelwetteressen sein!
Schaut köstlich aus!
lg. Sina
LikeLike
Dankeschön! Und köstlich wars auch!
GLG Tom
LikeLike