Der Edelstahl Topf


Warum haben Töpfe hierzulande normalerweise 2 Griffe? In der Küche hat man normalerweise eh‘ immer mindestens zwei Hände zu wenig….bei solch einem Eimer (zum Fonds kochen) ist es angebracht, denn bei 15 bis 17 Kilo Gewicht braucht man zwei Hände, um das Ding zu tragen.

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‚Normale‘ Kochtöpfe haben bei uns immer 2 Griffe. Man bekommt allenfalls ein 16 cm Stieltöpfchen – das haben die Franzosen und die Engländer wohl irgendwie besser begriffen, denn dort gibt es Stieltöpfe in allen Größen (nur die Hohen sind relativ selten). Das liegt wohl daran, dass dort viel mit Gas gekocht wird. Die kurzen Seitengriffe werden heiß, wenn mal auf größerer Flamme gekocht wird. Und wenn sie aus Kunststoff sind, dann verkokeln die auch mal….:(

Für mich hat der optimale Topf einen langen Stiel. Ausser der große Eimer für Fonds und der Schmortopf (der ist aus Gusseisen und wiegt leer schon 6 kg). Basta!

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‚Profizeugs‘ hat kürzlich jemand gesagt – das stimmt bedingt. Solche Töpfe bekommt man im Gastro-Fachhandel auch in Deutschland, nur, in heimischen Küchen sind sie kaum anzutreffen. Warum nehmen wir solche Töpfe nicht zu hause, wenn es uns die Profis doch vormachen? Ah ja, die werden nicht beworben, obwohl sie ganz erhebliche Vorteile haben (nicht nur den langen Stiel).

Solche Töpfe werden für den harten, täglichen Einsatz in Profiküchen hergestellt. Das Material ist 0,7 oder 0,8 mm Edelstahl…nein, nicht ’18/10′!!! Mal ehrlich: wieviele ‚Topfbesitzer‘ von Hundert wissen, was ’18/10′ ist? Und 18/8? Und 18/0? Und D11?

Unterschiedliche Stahl-Qualitäten! 18/10 ist der wohl größte Mythos – was hierzulande oft als 18/10 beworben wird, ist ein Chrom/Nickel-Edelstahl mit der internationalen Bezeichnung AISI 304. Der Chrom-Anteil beträgt etwa 18%, der Nickel-Anteil 8%. Aus diesem Grund sind viele Kochtopfhersteller in den letzten Jahren dazu über gegangen, ’18/8′ auszuweisen. Es gibt wohl eine Stahlqualität mit 10% Nickel-Anteil, aber die könnte bei Kochtöpfen niemand bezahlen.

Wozu ist eigentlich Nickel im Stahl für Kochtöpfe? Gibt es nicht Bedenken wegen Nickel-Allergien?

Nun, Nickel macht den Stahl ‚rostfrei‘. Doch auch ein Topf aus nickelfreiem Stahl wird nicht vor sich hin rosten, wenn er nicht gerade nass in den Schrank gestellt wird. Jeder induktionsgeeignete Topf hat übrigens einen Boden (Kapsel oder Platte) aus nickelfreiem Stahl. Nickel hat nämlich ausserdem die Eigenschaft, den Stahl antimagnetisch zu machen und damit würde der Topf nach dem Induktionsprinzip nicht funktionieren.

Aber…aber….und…wie nu…?

Dieser Artikel könnte ein kleines Buch werden, aber ich will mich auf das Wesentliche beschränken:

Für einen guten Topf ist die Materialstärke des Stahls ausschlaggebend – nicht der Nickelanteil. Eine Wandstärke von mindestens 0,7 mm ist ein Indikator für gute, langlebige Qualität. Wandstärken von mehr als 0,8 mm sind wohl auf dem Markt, aber völlig unnötig und teuer.

Der Boden sollte ein verkapselter Sandwichboden (Stahl-Aluminium-Stahl) sein. Hier wird oft die Dicke des Bodens als Qualitätsmerkmal angeführt – je dicker, desto besser (Wärmespeicher-fähigkeit). Das ist Unsinn (und widerspricht dem Trend zu Induktionsherden, die u.a. eine Eigenschaft von Gasherden besitzen: Energie = sofort Hitze, Energie aus = Hitze aus)! Wer braucht einen Boden der so viel Wärme speichert, dass die reduzierte Sauce am Boden verkrustet, wenn ich die Hitze schon längst abgestellt habe? 3 mm Aluminium sind in einem Sandwichboden völlig ausreichend! Wichtig ist der Herstellungsprozess: Viele (die meisten, um ehrlich zu sein) Sandwich-/Kapselböden werden gelötet. Hierbei wird die Aluminiumplatte mittels Hitze und einem ‚Verbindungslot‘ mit dem Topf(innen)Boden und der Abschlussplatte/-kapsel verbunden. Dabei entstehen meistens geringfügige Hohlräume, die nicht wünschenswert sind. Ein geschmiedeter Sandwich-Boden wird mit einer Hochdruck-Friktionspresse auf den Topf geschmiedet. Durch den enormen Druck von mindestens 1.600 Tonnen verflüssigt sich das Aluminium und verbindet sich ohne Hohlräume mit dem Stahl. Ein geschmiedeter Boden verformt sich beim Erhitzen weniger – dadurch weniger Energieverlust beim Kochen.

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Die Schweisspunkte an der Topf-Innenseite, wo der Stiel (der der Griff) angeschweisst ist. Sind die braun- Finger weg! Dann hat der Hersteller seine Hausaufgaben nicht gemacht!

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Der Deckel: Schon mal werbende Sprüche, wie ‚Glasdeckel für Sichtkochen‘ gelesen? Was, bitteschön, ist denn ‚Sichtkochen‘??? Auf einen Edelstahltopf gehört ein gut passender und möglichst dicht schließender Edelstahl-Deckel! Der darf auch gerne etwas schwerer sein (mindestens die Materialstärke des Topfes, oder bis zu 0,3 mm dicker), um so dichter schließt er. Ausserdem neigen Glasdeckel dazu, zu brechen (vor allem im Ofen kann das hässlich werden, wenn das Glasteil nicht perfekt gehärtet war und bei 180°C in tausend Stücke birst – ade schöner Sonntagsbraten!).

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Feedback und Fragen werden nicht nur gerne gesehen, sondern auch ausdrücklich gewünscht!

Frohes Kochen!

42 Kommentare

  1. Wie schaut´s denn mit dem emaillierten Silargan-Zeugs aus? Firlefanz oder ne Überlegung wert? Und wer macht jetzt deine Pötte?

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    • Hi Andreas, ich würde sagen, alles hat sein spezielles ‚Einsatzgebiet‘. Ein emaillierter Topf ist zum langen Schmoren hervorragend geeignet (wenn er aus Gusseisen ist) – die von Dir erwähnten ‚Silargan‘-Töpfe (das ist so eine Wortschöpfung von Silit, Tochter von WMF) sind, vereinfacht ausgedrückt, nichts anderes als emaillierter Stahl und haben sicherlich auch ihre Daseinsberechtigung – ich ziehe Edelstahl vor, weil haltbarer und auf Dauer besser zu reinigen. Emaillierte Oberflächen werden bei starker Beanspruchung im Laufe der zeit angegriffen und unansehnlich – egal, ob ‚Silargan‘ oder ‚popliges Email‘. Meine Pötte kommen – wie auch die ‚Einstiegspreislagen‘ von WMF, Berndes, Fissler, SUS und Konsorten aus China (aus der gleichen Fabrik, die diese auch beliefert;).

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  2. Mhm, habe zwei, drei Töpfe aus der vorletzten Metro Punkte-Aktion von Rösle. Die Teile sind unbedingt Murks, haben aber Gott sei´s gedankt nicht die Welt gekostet. Das de facto feinste und dauerhaft solideste Teil im Fundus ist der Entenbräter der Schweizer Firma Spring – gekauft vor fast 20 Jahren. Ähnlich gut soll http://www.ladina-switzerland.com sein. Kennst du die und könne die was?

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    • Das ist stinknormales try-ply Material (Stahl-Alu-Stahl – ist gut, aber teuer. Marke ist nicht notwendig (das Rohmaterial kommt eh von den selben Herstellern) – ist auch ohne bekannte Marke teuer genug, weil teurer Rohstoff & Herstellung. Für Saucenkasserollen unschlagbar…bei normalen Kochtöpfen nicht notwendig. Bei Pfannen auch nicht – da ist Eisen oder Aluguss besser.

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  3. Tommy, man dankt!
    Das waren ein paar gute Hinweise.

    Man liest sich.

    Andreas

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  4. Welche Toepfe (Marke/Typ) benutzen Sie denn? Bzw um welche Toepfe handelt es sich auf den Fotos? Bin Anfaenger in der Kueche und auf der Suche nach dem „richtigen“ Equipment. Ihre Toepfe gedallen mir doch sehr. Bitte um Antwort, beste Gruesse

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    • Das sind Prototypen, die ich mir in einer Fabrik in China, welche u.a. für WMF fertigt, habe bauen lassen. Etwas vergleichbares findet man hierzulande eigentlich nur im Gasrtonomiefachhandel, weil die deutschen Verbraucher Töpfe mit 2 Henkeln bevorzugen.

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      • So ist das also, sehr interessant! Vielen Dank fuer die schnelle Antwort. Da werde ich mich wohl noch etwas umsehen muessen 😉

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  5. Hallo,
    mit sehr viel Interesse bin ich bei meiner Recherche auf Ihren Beitrag zum Thema Topf-Qualität gestoßen. Ich suche ein paar langlebige Edelstahltöpfe für unseren Gasherd und habe nun welche von einem Gastro-Anbieter bestellt. Mir ist aufgefallen, dass die Schweißpunkte sich an der Topfinnenseite braun abzeichnen. Warum ist das ein Zeichen für mangelnde Qualität? Und können Sie vielleicht einen Kochtopf-Hersteller oder sogar eine bestimmte Topfserie empfehlen?
    Viele Hersteller sind sehr knauserig mit Detailinformationen zu Bodenaufbau, Materialdicke usw…
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!

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    • Hallo Elisabeth,
      Gastro-Anbieter ist generell schon mal eine gute Idee, da deren Produkte zumeist in recht guter Qualität und ohne Schnickschnack rein funktionell gefertigt sind.
      Braune Schweißpunkte sind normalerweise ein Zeichen für sehr dünne Wandstärke. Beim Anschweißen der Griffe/Stiele wird das Material an diesen Punkten teilweise zerstört und dies kann später zum Abbrechen der Griffe führen. Für den Haushaltsbereich kann ich die Serie ‚Rhodos‘ von Krüger empfehlen – die Ware wird in der selben Fabrik hergestellt, wo auch u.a. WMF fertigen läßt. Zuletzt hat sich die jemand der mit mir befreundet ist von Hitmeister geholt und ist begeistert.
      Schöne Grüße
      Tommy

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  6. Hi.
    Wir haben das Problem das meine Frau auf Nickel Allergisch ist.
    Ich bin schon seit Tagen auf der Suche nach Qualitativen NICKELFREIEN Töpfen.

    Zuerst bin ich auf die Firma Silit mit ihren silargan töpfen gestoßen, bei weiteren Recherche scheint die Qualität ja aber sehr bescheiden zu sein.

    Im mom schau ich mir die Firma Riess aus Österreich an.
    Es läuft ja wegen der Allergie auf emallie hinaus.

    Wäre super wenn sie dazu mir Tips oder eine Empfehlung geben könnten, wir sind auch bereit mehrere hundert Euro auszugeben für gute töpfe.

    Mfg
    Holger

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    • Hallo Holger,

      sorry, dass es mit der Antwort etwas gedauert hat – ich bin z.Zt. in der Klinik wegen einer Hüft-OP.
      Egal ob Silit (Silargan) oder Riess – beides ist emaillierter Carbonstahl. Qualitative Unterschiede sind marginal, also vernachlässigbar. Es ist zwar korrekt, dass emaillierte Oberflächen kein (oder kaum) Nickel enthalten, aber dafür haben sie andere Nachteile.

      Grundsätzlich ist in Edelstahl-Kochgeschirr ein Nickelanteil gewünscht um die Korrosionsbeständigkeit zu erreichen (‚rostfrei‘), deshalb sind die meisten qualitativ hochwertigen Edelstahl-Kochgeschirre aus sog. Edelstahl 18/10 oder 18/8 (18 bezieht sich auf den Chromanteil, 10 oder 8 auf den Nickelanteil im Stahl). Es gibt allerdings auch viel Edelstahlgeschirr aus 18/0 (AISI/SUS430), was im Haushaltsgeschirr als ‚minderwertig‘ angesehen wird, weil eine gewisse Anfälligkeit für Flugrost/Korrosion gegeben ist. Wie die ‚0‘ in der Bezeichnung 18/0 schon vermuten lässt, enthält diese Art Stahl kein Nickel. Viele Edelstahlkochgeschirre im Gastronomiebereich sind aus 18/0 – das ist, wie ich finde, qualitativ sehr gutes Geschirr, Nickelfrei und die Korrosionsanfälligkeit ist unerheblich, wenn man das Kochgeschirr immer gleich nach Gebrauch von Hand spült und abtrocknet. In der Spülmaschine kann da doch noch vereinzelt Korrosion auftreten, aber Töpfe und Pfannen gehören (nach meiner Meinung) sowieso nicht in die Spülmaschine. Weitere Alternativen für Nickelallergiker sind mit PTFE (im Volksmund ‚Teflon‘) beschichtete Kochgeschirre, zumeist aus Aluminium, weil die Beschichtungen auf Edelstahl weniger gut halten. Ich kann mich ja im Gastrobereich mal umsehen und eine Empfehlung für nickelfreie Stahltöpfe abgeben, wenn Du das wünschst.
      Schöne Grüße
      Tommy

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    • Ihre Frau wird auch bei den handelsüblichen 18/10 bzw. 18/8 Töpfen nichts vom Nickel spüren solange sie nicht mit Schleifpapier an die Töpfe geht. Für die Rostfreiheit verantwortlich ist nicht der Nickel sondern nur der Chrom (bei den in der Küche verwendeten Medien). Chrom bildet an der äußersten Randschicht in verbindung mit dem Sauerstoff aus der Umgebungsluft eine Passivschicht, das Chromoxid ( Cr2O3). Somit kommt man mit dem Nickel erst gar nicht in Berührung sondern nur mit der Chromoxid-Schicht.

      Was das Rosten der Stähle ohne Nickel-Anteil angeht, liegt nicht am Fehlen von Nickel sondern vielmehr am hohen Kohlenstoffgehalt dieser Stähle. Chrom und Kohlenstoff sind noch viel Bindungsfreudiger als Chrom und Sauerstoff, das bedeutet dass bei vorhandensein eines Kohlenstoffatoms sich die umliegenden Chromatome ranhängen (bilden ein Chromcarbid Cr23C6 -> das beinahe 4fache an Chrom hängt sich an Kohlenstoff) was zur Folge hat, dass es im umliegenden Gebiet des C-Atoms zur Chromverarmung führt, der Chromanteil fällt in diesen Bereichen unter die notwendigen 13% und aus diesem Grund beginnt der Werkstoff zu rosten.
      ps. da ich hier von Atomen und Umgebung gesprochen hab, beginnt die Korrosion natürlich auch nur mit kleinen Punkten. bitte keine Horrorvorstellung im Kopf haben wo der Topf aus diesem Material ein reiner Rosthaufen ist 🙂

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  7. Danke für deine doch schnelle Antwort.

    Du sprichst von Nachteilen bei emalie welch sind das in deinen Augen?

    Wenn du dich umsehen kannst wäre das echt hilfreich.
    Ich weiss nur von einer Topfeserie von Schulte-Ufer aus dem Gastronomie Bereich an die kommt man als Endkunde aber nicht ran sie heisst Chef.

    Ich wünsche dir schon mal gute Besserung und hoffe das alles gut geht.

    Gruß
    Holger

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    • Emailliertes Kochgeschirr ist weit weniger lange haltbar, als einen die (renommierten) Hersteller glauben machen möchten. Wiederholtes scharfes Braten führt auch bei Emailgeschirr im Lauf der Zeit zu ‚Materialermüdung‘ der Oberfläche, sie wird mat und beginnt, Inhaltsstoffe abzugeben (z.T. Schwermetalle). Zudem ist es empfindlich für Temperaturschocks und hat keinerlei Antihafteigenschaften. Besonders häßlich kann es, leer erhitzt (bei voller Heizleistung bzw. Boost-Funktion) und ‚vergessen‘ auf einem Induktionskochfeld werden – da sind sehr schnell Temperaturen um 600°C erreicht und die Emaillierung kann schmelzen.Das soll jetzt nich heißen, dass ich etwas gegen emailliertes Kochgeschirr habe, ganz im Gegenteil, aber ich verwende es nur in Form von Gusseisenpfannen und Gusseisenbrätern bzw. -schmortöpfen. Als Nickelallergiker könnte ich mir vorstellen, auch emaillierte Suppen- oder Gemüsetöpfe anstelle von edelstahl (was ich in meiner Küche habe) einzusetzen. Generell sage ich, als langjähriger leidenschaftlicher Hobbykoch, dass es das eine ideale Kochgeschirr nicht gibt. Jede Art von Kochgeschirr hat ihre Vor- und Nachteile und der ambitionierte Hobbykoch wird sich im Laufe der Zeit verschiedene Teile für verschiedene Einsatzzwecke zusammenstellen. ‚Alles aus einer Serie‘ bzw. ‚alles im selben Material & Design‘ ist ein Kompromiss für Ästheten, die wollen das sie ‚hübsches‘ Kochgeschirr haben, aber mit echter Funktionalität hat das meist wenig zu tun. Bei Euch kommt die Einschränkung wegen der Nickelallergie erschwerend dazu. Die Gastroserie Chef von Schulte Ufer ist ebenfalls aus Edelstahl AISI/SUS304, also 18/8 und damit nicht nickelfrei. Weil nickelfreier Stahl AISI/SUS 430 (18/0) von der breiten Masse (auch der breiten Masse der Profis) als minderwertig angesehen wird, gibt es nicht allzuviel davon, auch im Gastrobereich, aber es gibt sie. Auch extrem billige Supermarkt-Kochgeschirre aus Edelstahl sind oft aus 18/0, aber keiner lobt das explizit aus, eben weil es einen schlechten Ruf hat, das ist die Crux. Mein Rat ist, es so zu machen, wie ich oben schon angedeutet habe – für jeden Einsatzzweck den passenden Topf oder Pfanne aus unterschiedlichen Materialien kaufen, dann lässt sich Edelstahl auch ganz gut vermeiden.
      Schöne Grüße
      Tommy

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  8. Hallo Tommy, ich bin heute erst auf deinen Blog aufmerksam geworden. Eine technische Frage zum Sandwich-Boden Stahl-Alu-Stahl: Von unten aus betrachtet ist die 18/10 oder 18/8er Edelstahlschicht mit der der Topf auf dem Herd steht. Dazwischen ist eine Aluplatte, bei billigen Pötten gelötet, oder geschmiedet und dann kommt der Topfboden für zum brutzeln, schmoren etc. Da Alu paramagnetisch ist, also sehr schwach magnetisch, warum wird dann Aluminium verwendet? Aus Gewichtsgründen? Edelstahl ist im Prinzip auch nicht feromagnetisch, also bliebe ein Magnet an V2A nicht haften. Bin kein Experte, aber interessiere mich für Werkstoffe, Technik und dergleichen. Deswegen meine Verwunderung über die Sandwichbauweise mit Alukern. Über eine Antwort zu meiner Frage freue ich mich sehr.

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    • Hi Kamillo,
      bei induktionsgeeigneten Töpfen ist die Kapsel oder Abschlussplatte (es gibt allerdings fast nur noch verkapselte Sandwichböden) aus 430 (also 18/0 – ohne Nickel) und daher ferromagnetisch. Das ist zwar per se ein ‚minderwertiger Stahl‘, aber notwendig, um die Induktionseignung zu erzielen. Die Aluschicht dient in erster Linie der Wärmespeicherung (da ist es unerheblich, ob der Topf auf einem Induktions- oder herkömmlichen Herd verwendet wird). Alu leitet Wärme sehr langsam im Vergleich zu Edelstahl, hat aber eine wesentlich höhere Wärmespeicherleistung. Außerdem hat ein dicker Sandwichboden mehr Stabilität und verzieht sich bei Hitze kaum. Würde man das Sandwich bei Edelstahltöpfen weglassen, dann bleibt der Boden nicht plan.
      Schöne Grüße
      Tommy

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  9. Die meisten Hersteller hüllen sich in Schweigen, was die Wandstärke, Material etc. anbelangt. Mich würde ihr Urteil zu den Edelstahl Töpfen von le creuset, demeyere, spring und mauviel, wilfa (Stackpot Staplingsbart) interessieren. Dankeschön.

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    • Hallo Jody, die genannten Marken sind, auch wenn sie keine genauen Angaben machen, zumeist über jeden Zweifel erhaben, auch wenn z.T. in China produziert wird. Der verwendete Stahl ist bei den Herstellerwerken, die für diese Marken fertigen Importware (meist aus DE oder Japan, z.T. auch Süd Korea). Was Mauviel betrifft, bin ich mir fast sicher, dass die immer noch ausschließlich in Frankreich produzieren, Wilfa kenne ich kaum. Allein preislich liegen die alle etwas hoch – das ginge erheblich günstiger 😉

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      • Vielen Dank, das ging aber schnell. Ich bin dankbar für jeden Tipp, welche Marke / Hersteller erheblich günstiger und vergleichbar mit der Qualität der genannten sind. Falls machbar, stapelbar, muss aber nicht zwingend sein, Ganz herzlichen Dank. Herd: Induktion

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      • Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich bin dankbar für jeden tipp. Welche Hersteller / Marken können sie den in der Qualität wie die o.g. empfehlen?

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  10. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Antwort angekommen ist?

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  11. Hallo Jody, – sorry, Kommentare muss ich immer erst freischalten und ich habe momentan meine Internet-Präsenz aus Gründen etwas „herunter gefahren“ – ich möchte „news“ erst dann lessen, wenn sie auch von offiziellen Stellen bestätigt sind und nicht nur spekulativ 😉
    Meine Empfehlung für induktionsgeeignete Edelstahl-Töpfe sind (selbstverständlich) unsere Edition 10 https://www.diepfanne.com/sortiment/204/edition-10-der-kochtopf – einfach deshalb, weil ich für das Produktsortiment bei http://www.diepfanne.com verantwortlich bin und nur Artikel mit wirklich gutem Preis/Leistungsverhältnis und erprobter Performance in dieses Sortiment lasse. Wir haben bei d. die Pfanne® zwar hauptsächlich beschichtetes Aluguss-Kochgeschirr im Sortiment, aber da unser Anspruch „Für jeden Einsatzzweck das Beste“ ist, bieten wir die Kochtöpfe aus Edelstahl an. Qualitativ sind die über jeden Zweifel erhaben – nur eben zu einem fairen Preis.

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  12. Das verstehe ich sehr gut, vielen Dank trotzdem. Eine letzte Frage, kann ich die töpfe ineinander stapeln? Welche können Sie außerdem empfehlen, wenn ich eine große Kasserolle also einen Topf ohne zwei Griffe benötige? Dankeschön und vg

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  13. Ich nochmal. Haben sie eine gastro Shop Empfehlung für mich? Ich brauche noch zusätzlich Kasserollen. Vielen Dank 🙏

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    • Nein, leider nicht. Ich sitze ja quasi direkt an der Quelle und habe mir meine Kasserollen bei einem befreundeten Herstellerwerk in China „bauen“ lassen. Es gibt aber etliche gute Gastroshops – einfach auf die Bewertungen achten (und auf einen geschmiedeten Boden).

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    • Hi Frank, was hälst du von den multiply Töpfen und Pfannen von myolav.com ? Erscheinen die dir sinnvoll ?

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  14. Hi, wie scheinen ihnen die Pötte von myolav.com?
    Schien mir ein gutes Preis-Leistung Verhältnis zu haben. Was meinen sie? Haben sie von denen Mal gehört?

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    • Hallo Phil, ja, selbstverständlich kenne ich die OLAV Töpfe & Pfannen (die werden in der selben Fabrik hergestellt wie unsere Edition 10). Das 5-schichtige Kupfermaterial hat zwar eine sehr schnelle Reaktionszeit auf allen Hitzequellen, ist aber für den Hausgebrauch eher unnötig und viel zu teuer. Die Qualität von OLAV ist sicherlich über jeden Zweifel erhaben, aber für den Hobbykoch eher „Overkill“. Wer die teueren Preise bezahlen will – bitteschön.

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  15. Hallo maskedchef,

    ich find deine Brandrede interessant! Denn wie du ja bereits geschrieben
    hast, es ist den meisten einfach egal. Als unwissender dachte ich früher
    auch so und hatte Elo-Töpfe, bis ich einmal einen hochwertigen WMF-Fleischtopf
    benutzt habe (Fusiontec war das glaub ich) und einfach nur
    begeistert vom Ergebnis war.

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  16. Hallo
    Ich möchte nun Töpfe bei einem Gastro-Versand kaufen. Meist steht sehr wenig dort. Wie erfahre ich ob die Böden nun „geschmiedet“ sind und nicht gelötet (schlecht)
    Meist steht nur „Sandwichboden“ oder es steht Premium Ausführung. Oder 8mm Sandwichboden.

    Das hier finde ich fesch:
    https://www.grimm-gastrobedarf.de/contacto-kochtopf-3-5-liter-o-20-cm-11-cm-hoch_cto-2209200.html
    Erinnert fast an das Fissler Profi wo jeder Topf 120 kostet..und das hier für 40 Euro?

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    • Generell sind die Contacto Sachen recht gute Qualität aber ich bin nicht sicher ob der Boden bei dieser Serie geschmiedet ist. Das ist nur der kleine, flache Ø16 cm Topf – für den Preis wäre geschmiedet schon möglich, aber ich würde einfach mal nachfragen.
      Bei Fissler zahlt man halt den Namen – unsere Edition 10 von diepfanne.com hat einen geschmiedeten Boden und ist aus 0,7 mm mm Edelstahl 18/10 – da kostet der 20 x 11 cm (der ist mit 3 Litern doppelt so groß wie der Contacto im Link) 45,00 Euro … also selbst im Vergleich zu Contacto auf jeden Fall preiswert.

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  17. Danke dir – ja ich bin auch ganz angetan von Eurer Serie 10 – das einzig was Schade ist, es gibt so wenig Auswahl bei den Größen, bzw. fängt es erst bei 3L an, es gibt kein 1,5 l und 2 l Töpfe für Saucen. Wennschon würde ich ja gleich 5 Töpfe die gleich aussehen kaufen.–meine Frau kocht halt unheimlich viel 1-Personen Gerichte für Kleinkinder zurzeit, wenig Effektiv ich weiß, aber die macht auch nur 1 Liter Suppe usw., da bin ich froh wenn die Töpfe nicht den ganzen Geschirrspüler belegen.

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  18. Kleine Kuriosität beim Forschen nach dem Bodentyp:
    Contacto verwendet den Begriff „Kompensboden“ bei Kapselböden. Das macht nur diese Firma bei der Serie 2200 so.
    Ich habe jetzt nachgefragt was das genau heißt, was ist ein „Kompens“? Am ehesten trifft das Wort „Kompensation“, also Druck/Komprimieren zu, vielleicht ist ja damit der Hochdruck-Friktionspresse gemeint.
    https://www.contacto.de/ftpport/pdf/Ref_ser2201_de_en.pdf?lang=de
    (Diese Anleitung fand ich wirklich gut, dort steht das mit Kompensboden, und es steht ewas das ich nicht wußte: Wenn man Nudeln im topf kocht, vor der ersten Verwendung den Topf mit Öl behandeln um Flecken zu vermeiden. Das mit Salz nur in heißes Wasser geben kannte ich, das mit den Nudeln war mir neu)

    Da ich sonst wenig erforschen kann zu den Böden hab ich versucht für alle Töpfe die ganz ähnlich aussehen (Form und Griff bzw. „Profi“ Serie usw.) das Gewicht des 6,0-7.0 Liter Fleischtopfes 24cm miteinander zu vergleichen.
    Es ist mühsam dies aufzustellen da viele Hersteller zu Gewichten schweigen oder nur Gesamtgewicht mit Deckel angeben, aber Glas und Metall doch deutlich verschieden viel wiegen. WMF hat überhaupt die Politik zu allem zu schweigen (Gewicht, Herstellungsort..alles seeehr geheim)

    Gewichte also hier zu diesem Topf: 24cm Durchmesser 6.0 bis 7.0 L Töpfe, 16-17cm Höhe (die Liter sind manchmal bis zum Rand, oder wenn 6,0L steht meint man damit die Skalierung ein paar cm darunter)
    (Ausnahme in den Werten unten: WMF Premium one 8,8L (20cm), Tefal 4,7L (13cm), Ikea 8L (19cm) – hier gibt es keine 6-7L Versionen in diesen Serien)

    Der Contacto 2200 wiegt netto 2.630gr (davon Deckel 450gr) – Topf:2170gr
    Fissler Profi Line wiegt netto 3.170gr (Deckel 680gr/ Glas 750gr) – Topf: 2490gr
    Ein Rösle Silence Topf wog 2400gr (750gr Deckel Glas mit viel Silikon, Topf:1650gr
    Zwilling Profi wiegt: 2730gr (inkl. Glasdeckel, unbekanntes Gewicht; Topf sieht 1:1 wie contacto 2200 aus ): Topf ~ 2170gr
    Schulte-Ufer Profi line wiegt: 2.320gr (Deckel unbekannt, Topf hat aberKupfer-Kern statt Alu): Topf: ~ 1920gr?
    WMF Gourmet Plus wiegt: 2400gr (laut knivesandtools, WMF schweigt zu Daten): Topf: ~ 2000gr
    WMF Premium one (8,8!): 2680gr (Deckel unbekannt): Schätzung: Topf mit 6,5L würde ca 2000gr wiegen .
    Die Pfanne Edition 10: 2.100 g (1.680 g ohne Deckel): Topf 1680gr
    Ikea 365+ (8l!) : 1620gr (laut testberichte.de 1.28kg, also Deckel 330gr): Topf: 1280gr
    Tefal Duetto (4,7l!): 1950gr (das ist nur ein 4.7l Topf, einzige Größe, inkl Glasdeckel mit Sieb): Topf ca. 1400gr

    Ich dachte ich schreibe das irgendwo hin falls es auf Interesse stößt. Der Deckel 24cm Metall wiegt im Normalfall ca. 400-450gr, bei Ikea aber auch mal nur 340gr.
    Es gibt von jedem Hersteller natürlich „leichtere“ Serien auch noch (WMF, Zwilling, Fissler), ich habe aber wenn möglich die „schwerste“ Serie heraus gesucht.
    Glasdeckel wiegen etwas mehr. Vergesst die Werte auf Amazon.de, da wird nur Blödsinn eingetragen, zumeist steht da auch nur die Gewichtsklasse für das Amazon-Paket (also Brutto mit Karton und Anleitung)

    Es gibt online-shops welche die Töpfe auspacken und extra abwiegen, z.B. knivesandtools.de – von dort kommen die WMF Werte.

    P.S. Ich weißes, das Gewicht ist nicht Alles, 0.7mm Wandstärke sind genug und 5mm Aluboden.
    Aber beim „Online-Shoppen“ hat man so wenig Vorstellung was das am Ende wirklich wiegt. Ich habe mit dem Rösle inkl. Deckel (2400gr) versucht Nudelwasser abzugießen und das wird am Ende ganz schön schwer wenn man auf die letzten Tropfen Wasser wartet… Die integrierte Abgießfunktion ist also wohl öfters gar nicht so sinnvoll anzuwenden.

    persönlich: Ab 1600gr liegt der Topf alleine gut in der Hand und fühlt sich wertig an finde ich, die Ikea und Tefal Duetto (unter 100 Euro Sets) sind deutlich leichter, die Fissler deutlich schwerer.

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    • Da hast Du Dir ja gewaltig Mühe gemacht! Das Gewicht ist grundsätzlich nur ein Hinweis auf die verwendete Materialstärke und da muss natürlich auch die Topfhöhe berücksichtigt werden. Boden geschmiedet oder gelötet macht beim Gewicht keinen Unterschied wenn die Aluplatte und die Stahlkapsel gleich dick sind (zB 4 mm/0,6 mm sind typische und qualitativ gute Werte). Bei den „Premium“ Serien der verschiedenen Hersteller kannst Du meistens davon ausgehen, dass der Boden geschmiedet ist … aber auch IKEA hat oft geschmiedete Böden (meist aber nur 3 mm und 0,5 Kapsel – worauf auch das geringe Gewicht hinweist), denn ich kenne die Fabrik wo die (und auch WMF) herstellen lassen sehr gut und die machen eigentlich nur noch geschmiedete Boden.
      Was Contacto mit „Kompens“boden meint erschließt sich mir nicht vollständig. Die Eigenschaften (Verkapselung, Alu geschützt) hat auch ein gelöteter Boden.

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