Bratwurstsalat | fast schon ‚ottolenghisch‘


Ich bin dem Herrn Ottolenghi gegenüber voreingenommen! Jawoll! Überall in der Foodbloggerszene und den Social Media wird einem der um die Ohren gehauen, ’nach Ottolenghi hier‘ und ’nach Ottolenghi dort‘, am liebsten noch mit einem Smiley mit Herzchen als Augen versehen. Vor allem die weiblichen Foodblogger lieben ihn, und das obwohl….oder vielleicht gerade deshalb, weil er unerreichbar bleiben wird 😉 Dabei kocht der Kerl eigentlich gar nicht (obwohl er es könnte) – er schmeisst zusammen! Meine Aversion hat wohl auch damit zu tun, dass ich viele Gewürze und Aromen aus den Küchen des Nahen und Mittleren Ostens einfach nicht mag. Am schlimmsten sind für mich solche Aromen, wie sie in Lokum verwendet werden (in GB heißen die Dinger ‚Turkish Delight‘)…Rosenwasser, Orangeblütenwasser etc…..BRRR. Ist für mich, wie in einen Parfümladen gehen zu müssen. Nach 5 Minuten bekomme ich Schnappatmung, Platzangst und schließlich müssen die bunt bemalten jungen Damen in der Notrufzentrale einen Krankenwagen rufen…

Wozu diese Einleitung? Nun – ich stand in meiner Küche und ’schmiss Zutaten zusammen‘ und da eine dieser Zutaten Perlencouscous (Israelisches Couscous oder Mograbieh) war und außerdem die Falafelknödelchen für die Missus schon gerollt waren, kam mir plötzlich der Herr Ottolenghi in den Sinn….und eine gewisse Schamröte ins Gesicht. Ich? ‚Nach Ottolenghi‘??? Kann ja gar nicht sein! Und doch….

Den Rock’n’Roll gibt es heute schon an dieser Stelle – Rock while reading…perfekt um die bösen Montagsgeister zu vertreiben…die Happy Mondays:

Happy Mondays Angel

Meine Lieferung von asianbrand, dem sagenhaft gut sortierten Online-Shop von Achim Urbais aus Gelsenkirchen, war gerade angekommen mit vielen ungewöhnlichen Zutaten (für 4 Personen):

Perlencouscous (Israelisches Couscous oder Mograbieh) – 160 g davon

3 kleine saure Mangos

einige rote und/ oder grüne Chilies (1 ist für viele schon genug) ;), fein gehackt

1/2 Bund thailändische Frühlingszwiebeln

1/2 Bund Europagras (auch Langer Koriander oder Stinkdistel genannt)

1/3 Bund thailändisches Koriandergrün

1 Glas Kapern (Nonpareilles oder Surfines)

1 große Knoblauchzehe, geschält und fein gehackt

Saft von 1 Zitrone und 1 Limette

Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

und von den Genusshandwerkern aus Düsseldorf:

Laotische Bratwurst (4 – 5 Stück für den Salat)

250 ml Wasser mit einem EL Olivenöl zum Kochen bringen, 160 g Couscous dazu geben, aufkochen und Hitze reduzieren. 12 bis 13 Minuten sanft köcheln lassen. Das verbliebene Kochwasser (falls etwas verblieben ist) durch ein Sieb abgießen und den Couscous mit einem Schuss Olivenöl in eine Schüssel geben und gut umrühren. Kapern abtropfen lassen, Koriandergrün, Frühlingszwiebeln und Europagras waschen, abtrocknen und grob hacken.

Hier ein Wort zu den Mangos: Diese thailändischen sauren Mangos sind unreif und relativ klein – etwa die Größe von Enteneiern. Ich habe auf dem Foto versäumt, etwas als Anhaltspunkt für die Größe daneben zu legen. Unreife Mangos werden in der asiatischen Küche sehr gerne verwendet, wird ihnen doch eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt (sie enthalten u.a. viel Vitamin A). Die Mangos schälen und mit einem Julienneschneider oder ähnlichem in Streifen raspeln. Die übrigen Zutaten (außer den Bratwürsten)…jetzt kommts: zusammenschmeissen, Zitronen- und Limettensaft und einen weiteren Schuss Olivenöl dazugeben, gut vermengen und mit Meersalz und schwarzem Pfeffer aus der Mühle würzen.

Die Bratwürste aus der Verpackung nehmen und mit Küchenpapier gut abtrocknen. Die Grillpfanne von d. die Pfanne® auf Stufe 7 – 8 kurz (auf dem Induktionsherd nicht länger als 1-2 Minuten!!!) vorheizen und die Bratwürste von allen Seiten braten. Fett ist dazu unnötig – es kommt genug aus den Würsten.

Wenn die Bratwürste gar sind, kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen, in 1,5 cm Scheiben schneiden und mit dem Salat zusammenschmeissen. Der ‚etwas andere Wurstsalat‘ – garantiert nicht inspiriert von oder nach Ottolenghi, aber die Liebhaber seiner Kochbücher werden diesem Salat einiges abgewinnen können 😉

Für die fleischlosen Mitbewohner gibt es dazu Falafel mit Rucola und Khira Pachchadi (das ist ein Dip aus Joghurt, geraspelter Gurke und Kokosflocken, mit gerösteten schwarzen Senfkörnern und Kreuzkümmel gewürzt) – ein Rezept, welches ich von Tanja vom House No. 15 klauen durfte (es steht zwar nicht auf ihrem Blog, aber sie hat es auf Instagram gepostet). Khira Pachchadi gab es bei Tanja zwar nicht dazu, aber ich muss eben doch immer ‚meinen eigenen Senf‘ dazu geben 😉 Ein mmhhmmmmm von der Missus!

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Kategorien:Fusion, HausMANNSkostSchlagwörter:, , , , , , , , , , , , ,

12 Kommentare

  1. Das sieht echt lecker aus! und by the way, du kennst die Happy Mondays? Jetzt kenn ich schon 2 Leut, die die kennen….

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  2. Ich wusste es. Das ist mein Ding!

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  3. Ich werde die Wurst bestellen. 😉 Unbedingt. Schönes Repezpt.

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  4. Die müsste man mal selber machen…so BEEF mäßig…

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  5. Boah, ich nehme einmal ALLES! Bitte direkt… Ich sollte mir einfach abgewöhnen Deine Seite mit knurrendem Magen aufzusuchen. Das geht nie gut, außer dass ich jetzt im Internet nach der laotischen Bratwurst schaue. Chaotische Frau W. sucht nach laotischer B. Das kann nur gut werden. Wieder tolle Rezepte!!! Und Dein Khira Pachchadi ist gemerkt für die nächste Kicherebsenbällchen-Schlacht.
    Liebe Grüße aus dem House No.15
    Tanja

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  6. Vielen Dank, liebe Tanja – der Bratwurstsalat wird garantiert ein Klassiker für die nächste Grillsaison. Das genaue Rezept für Khira Pachchadi folgt in Kürze in diesem Theater 😉
    Liebe Grüße ins House
    Tommy

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